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Schießen Sie nicht auf den Drehbuchautor!

Was bisher geschah: Clemens Aufderklamm schreibt seit sieben Jahren für Geld; GZSZ zuerst, jetzt MIA. Nein, das ist kein Dialektwort, sondern die Abkürzung für die neue ORF-Vorabendserie „Mitten im Achten“. Eine Abrechnung aus der Schreibstube.

Schreiben fürs Theater

Am Anfang war das Theater. Zumindest in meinem Leben als Schreiber. Eine kleine Bühne in Innsbruck, provinz genannt. Zirka 80 Sitzplätze und die Möglichkeit, beinahe ungehemmt für diese Bühne zu schreiben. Schreiben, was Spaß macht. Schreiben, um wunde Stellen der Provinz zu treffen. Schreiben, um Zuschauer zu ärgern UND ihnen zu gefallen. Nicht gefallen hat es der offiziellen Provinz: zu viel Ärger. Wir wurden ausgehungert. Das Schreiben fürs Theater war für mich zu Ende. Die Provinz auch. Der Arschtritt der Innsbrucker Kulturpolitik war heftig und beförderte mich bis heute weit weg. Ich bin dankbar dafür und habe keine Sehnsucht zurück. Weder zum Theater noch in die Provinz.

Schreiben für den Film

Mein zweiter Schritt als Schreiber. Gelandet mit genesenem Hintern in Los Angeles, wo mir eine völlig neue Sicht auf die Schreiberei offenbart wurde. Schreiben als Handwerk und anerkannte Profession. Wow! Es gibt Regeln. Die natürlich wie alle Regeln immer gebrochen werden müssen. Aber es war gut, sie zu lernen. Und zweimal Wow! Schreiben ist nicht nur für kreative Spinner, die dafür beim Kulturamt um einen Hungerlohn betteln müssen. Nein! Schreiben ist ein Beruf. Nützlich, anerkannt und bezahlt. Mir wurde endgültig klar: Als Bittsteller zurück in die Provinz wollte ich nicht mehr.

Schreiben fürs Fernsehen

Da ich weiterhin in meiner Muttersprache schreiben wollte, ging ich wieder zurück nach Europa. Österreich kam für mich nicht mehr in Frage. Die Schweiz kannte ich kaum, und was sollte ich auch dort? Also Deutschland. Aber keine Provinz mehr! Also Berlin. Hier wollte ich große Filme schreiben, einen nach dem anderen. Da ich aber nur mit Schulden in Berlin ankam und wider Erwarten der deutsche Film nicht auf mich gewartet hatte, machte ich einen Schritt in eine andere Richtung. Einen Schritt, den ich bis heute nicht bereut habe … na ja, nur selten … na ja, es ist schon manchmal zum Verzweifeln … natürlich könnte ich jederzeit meine Schritte wieder umlenken. Nur, warum mache ich das nicht?

Jetzt schreibe ich seit fünf Jahren fürs Fernsehen. Anfangs nebenbei. Dann immer mehr. Heute viel zu zu­viel. Fürs Fernsehen schreiben heißt, auf Auftrag schreiben. Heißt, jemand will etwas von mir! Heißt aber auch, jemand bestimmt, was er will. Wer zahlt, schafft an. Schreiben fürs Fernsehen heißt nicht mehr nur schreiben, sondern auch verkaufen. Willkommen im Schreibkapitalismus! Der mir allerdings beim Arsch lieber ist, als irgendeinem Kulturpolitiker in denselben zu kriechen.

Im Unterschied zur Kulturpolitik liebt das Fernsehen nämlich keine angepassten und schleimenden Schreiber. Sondern gute und effiziente Schreiber. Kein Sender dieser Welt will Geschichten, die niemanden interessieren. Und Geschichten, die den Zuseher interessieren, sind gute Geschichten. Nur, wer weiß, was die Zuseher interessiert? Die Senderchefs? Selten. Zu abgeschottet. Fernsehredakteure? Kaum. Zu ängstlich. Marktforscher? Bitte nicht. Zu rückwärtsgewandt. Wir Schreiber? Schön wär’s. Niemand? Genau. Also geht es darum, Geschichten zu suchen. Und dafür sind doch wieder die Schreiber am besten geeignet.

Immer wieder werden neue Formen von Fernsehgeschichten gefunden, die hungrig von den Zuschauern aufgesogen werden. Vor einigen Jahren hierzulande die Telenovela. Die Marktforscher erforschen, dass die Zuseher Freude an Telenovelas haben. Die ängstlichen Redakteure berufen sich auf die Untersuchungen der Marktforscher. Und die abgeschotteten Senderchefs geben grünes Licht für weitere Telenovelas. Solange, bis sie keinen mehr interessieren.

Währenddessen haben die Schreiber schon lange das Interesse daran verloren. Denn Schreiber wollen neue Geschichten erzählen. Doch für neue Geschichten gibt es noch keine Marktforschungen. Neue Geschichten heißen unbekanntes Risiko. Also für Redakteure ein rotes Tuch, das sie den Senderchefs um die Augen binden, um sie gut abzuschotten. Und dabei haben sie nicht nur Unrecht. Neue Geschichten gefallen den Autoren, aber es kann zu leicht sein, dass sie in den Wohnzimmern vor den Fernsehern keine Sau interessieren. Soweit die Theorie. Nun zur Praxis.

Schreiben für Geld

Wenn man einen Autorenvertrag beim Fernsehen unterschreibt, steht auf einer der ersten Seiten das Honorar. Das ist auch der Grund, warum man den Vertrag ohne viel nachzudenken unterschreibt. Besonders, wenn man vom Theater kommt. Als ich mein erstes Honorar angeboten bekam, erwiderte ich baff, dass ich hier nicht Intendant werden wolle. Dabei unterschrieb ich nur einen Vertrag als einfacher Story­liner. Seit ich vor fünf Jahren meinen ersten Vertrag als TV-Autor unterschrieben habe, kann ich vom Schreiben leben. Geiles Gefühl. Besonders, wenn man vom Theater kommt.

Schreiben für die Masse

Der Grund, warum man beim Fernsehen ungleich viel mehr Geld verdient als im Theater, ist die Masse, für die man schreibt. Wir hatten mit Schluiferer*, unserer ersten Theaterproduktion in der provinz, ungefähr 40 ausverkaufte Abende. Insgesamt sahen das Stück also – mit Gastspielen – knapp 4.000 Menschen. Das war ein Riesenerfolg. Als ich vor drei Jahren für die deutsche Daily-Soap Gute Zeiten Schlechte Zeiten (GZSZ) eine Jubiläumsfolge schrieb, sahen meine Geschichte knapp sieben Millionen (7.000.000) Menschen. Aber selbst eine Serie wie Mitten Im Achten, bei der sich der gewünschte Erfolg noch nicht eingestellt hat, sehen zurzeit durchschnittlich 150.000 Menschen – pro Tag. Das ist in etwa die Gesamtbesu­cheranzahl des Tiroler Landestheaters – pro Jahr.

Schreiben für die Masse hat Vor- und Nachteile. Für mich als Geschichtenerzähler war immer klar, dass ich meine Geschichten möglichst vielen Menschen erzählen will. Ich wollte nie elitär erzählen, habe mich immer gefreut, wenn sich Menschen im Theater unterhalten haben. Und unterhalten muss man, wenn man für die Masse erzählen will. Aber genau das kann auch zu einem großen Nachteil werden. Woher zum Teufel soll man wissen, was Millionen Menschen unterhalten könnte?

Das einfachste: Man greift auf Bewährtes zurück. Nicht sonderlich originell, aber viele Menschen wollen nicht überfordert werden und wollen sehen – wie essen, hören und lesen –, was sie kennen. Das ist auch nicht zu verurteilen. Wir alle brauchen in jeder Geschichte Anhaltspunkte, die wir kennen, um uns orientieren zu können. Nur, wenn man für die Masse schreibt, sollte man sehr viele dieser Anhaltspunkte verwenden. Andererseits will niemand immer dasselbe sehen – wie essen, hören und lesen. So muss man das Bewährte immer mit dem Neuen aufpeppen. Mit welcher Mischung man die Masse erreicht, weiß niemand. Deshalb gibt es immer wieder grandiose Flops.

Vielleicht gibt es eine kleine Grundregel: Je mehr Bewährtes, desto größer die erreichbare Masse. Aber wenn man zuviel erwischt, kann die Geschichte ganz schnell kippen. Das Neue ist also für die Masse notwendig. Subversion muss auch beim Erzählen für die Masse stattfinden – aber in kleinen Dosen.

In den USA erklärt man diesen Mix gerne mit dem Ausdruck to meet. Etwa: Twin Peaks meets Bergdoktor – so habe ich einmal eine angedachte Schluiferer-Verfilmung bezeichnet. Oder: Friends meets GZSZ – so könnte man vielleicht Mitten Im Achten beschreiben. Oder: Die Klavierspielerin meets Friday The 13th – klingt nach einem interessanten Austrohorror. Der Vorteil bei einer solchen Verbindung ist, dass man sofort weiß, was gemeint ist, und man trotzdem etwas Neues daraus erahnen kann.

Schreiben für die Masse bedeutet noch etwas: Verantwortung. Menschen glauben, was man erzählt. Zumindest wenn man gut erzählt. Das heißt nicht, dass sie gleich Fiktion mit Realität verwechseln müssen, aber Geschichten und Charaktere sind tendenziell Vorbilder – abschreckende und bewundernswerte. Nachdem Verliebt In Berlin zu einem großen Erfolg wurde, gab es bei einigen Zahnärzten in Deutschland einen richtigen Run auf Zahnspangen. Alle wollten so aussehen wie Lisa Plenske, das hässliche zahnspangentragende Entlein aus Verliebt In Berlin. So oft ich mich auch gegen übertriebene Political Correctness in Serien wehre, ich kann sie leider auch verstehen. Helden hatten es schon immer an sich, dass man ihnen nacheiferte. Gute Helden wie böse.

Also: Schreiben für die Masse ist ein Balanceakt, oft weniger innovativ und braver, als man gerne wäre, aber es ist nichts Verwerfliches an sich. Trotzdem gebe ich zu: Ich hätte den 7 Millionen GZSZ-Sehern lieber den Schluiferer erzählt. Aber wie viele von denen verstehen schon Tarrolarisch?

Schreiben für Serien

Eine Unterkategorie der TV-Unterhaltung ist die Serie. Die Serie hat mich gefangen. Als Autor wie als Konsument. Die Serie ist eine einzigartige Form zu erzählen. Kein Film kann episch so in die Breite oder psychologisch so in die Tiefe gehen. Kein Film kann Zuseher so begleiten wie eine Serie.

Wer kann sich nicht an seine Kindheit erinnern, als man nicht wollte, dass die Gutenachtgeschichte aufhört? Und wie spannend – vorausgesetzt man hatte gute Erzähler als Eltern – war es, wenn die Geschichte endete mit den Worten „Wie es weitergeht, erzähl’ ich dir morgen …“. Das war der Moment, den TV-Profis irgendwann als Cliffhanger bezeichneten und kurz vor die Werbung setzten. Mit dem Wissen – vor­ausgesetzt es waren gute Autoren am Werk –, dass die Zuschauer dranbleiben, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Die Serie kann beim Geschichtenerzählen übergreifende Bögen spannen. Es ist faszinierend, die Entwicklung von Charakteren über Jahre zu verfolgen: die Beziehung von Ross und Rachel (Friends), den Kampf von Nate Fisher gegen seine Familiendramen (Six Feet Under), die Entwicklung der Neurosen von Tony Soprano (Sopranos), das Heranwachsen und das Erwachsenwerden von John Bachman (GZSZ).

Für einen Autor ist die Arbeit ähnlich faszinierend. Tag für Tag, Woche für Woche sitzt man mit anderen Autoren an einem Tisch und plaudert über seine virtuellen Freunde. Was soll ihnen diese Woche passieren? Verlieben, zerstreiten, in eine Krise geraten, zu Geld kommen, Pleite gehen, betrügen, belügen, verzweifeln, jubeln, lachen, heulen, an einer Verstopfung erkranken oder religiös werden. Alles ist möglich. Wie im Leben.

Als ich einmal am Flughafen Schwechat mit einem anderen Autor telefonierte, um noch eine Geschichte zu besprechen, ging das Gespräch um einen missglückten flotten Dreier. Wir erörterten ausführlich den Grund, warum unser Held sich den beiden Frauen verweigerte. Was ich vergaß, waren die vielen Geschäftsleute um mich, die mich bald mit offenem Mund anstarrten. Sie dachten sicher, ich würde über einen Freund sprechen. Und sie hatten Recht.

Schreiben für jeden Tag

Eine Unterkategorie der TV-Serie ist die tägliche Serie. Sie hat einen großen Vorteil, der gleichzeitig ein großer Nachteil ist. Sie erzählt tägliche Geschichten. Der Vorteil: Der Zuseher kann jeden Tag in eine fremde Welt eintauchen. Wie bei den täglichen zehn Seiten aus einem Roman vor dem Einschlafen. Der Nachteil ist ein produktionstechnischer und hat viel damit zu tun, warum tägliche Serien ein so schlechtes Ansehen genießen.

Eine Serienepisode dauert in der Regel um die 25 Minuten. Das heißt, es müssen täglich 25 Minuten lang Geschichten erzählt werden. Das heißt – 125 Minuten pro Woche. Das ist mehr als ein abendfüllender Spielfilm pro Woche. Oft wird an einem Spielfilm ein knappes Jahr gearbeitet. Oft auch länger. Im Produktionsprozess einer täglichen Serie entsteht in diesem Zeitraum die Menge von über 50 Spielfilmen.

Als Chefautor von Mitten im Achten habe ich pro Woche ungefähr 30 Folgen zu betreuen. Während fünf Folgen geplottet werden, kommen die nächsten fünf in der Erstfassung herein, die nächsten fünf in der Zweitfassung, die nächsten fünf in der Editfassung, die nächsten fünf werden mit dem ORF besprochen und wieder fünf weitere Folgen mit dem Regisseur der jeweiligen Woche. Das heißt, über 12 Stunden Geschichtenmaterial pro Woche. Das nur, um zu verdeutlichen, mit welcher Masse an Geschichten man zu tun hat, wenn man für eine tägliche Serie schreibt.

Mit gebeugtem Haupt gebe ich zu: Das kann sich schon mal auf die Qualität auswirken. Nicht jeder Dialog ist bis ins Letzte durchdacht, nicht jeder Erzählstrang ausgefeilt, wie man es gerne möchte. Dasselbe gilt auch für die restliche Produktion. Jeder Regisseur könnte die Szenen gefinkelter auflösen, wenn er die Zeit hätte. Jeder Kameramann würde subtiler ausleuchten, wenn er die Zeit hätte. Und jeder Schauspieler hätte gerne noch ein paar Takes mehr, wenn er die Zeit hätte. Im Arbeitsprozess einer täglichen Serie werden pro Tag 25 Minuten gedreht. Im Arbeitsprozess eines Spielfilms meist um die drei Minuten.

Schreiben für Österreich

Vor sieben Jahren habe ich den Tiroler Arschtritt bekommen, der mich aus Österreich befördert hat. Seit Anfang des Jahres bin ich wieder im Lande. Und zurzeit bekomme ich einen weiteren, der mich wieder aus diesem Land befördert. Und mich wahrscheinlich lange nicht mehr zurückkehren lässt.

Ich schreibe seit fünf Jahren fürs deutsche Fernsehen. Gute Sachen, schlechte Sachen. Für Privatsender. Für Öffentlich-Rechtliche. Manchmal hat es gefallen. Manchmal nicht. Manchmal war es ein Erfolg. Manchmal nicht. Manchmal war es intelligenter. Manchmal weniger. Aber was soll’s? Es sind Geschichten zur Unterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger. Das wunderbare an unserer Wohlstandsgesellschaft ist, dass wir uns mit verschiedensten Geschichten beschäftigen können, da unser Leben Raum dafür lässt. Man schaltet den Fernseher ein oder aus. Auf diesen oder einen anderen Sender. Oder man liest ein Buch, geht ins Theater, ins Kino. Unterhaltung ist gut und wichtig, aber es gibt definitiv Wichtigeres. Zumindest in Deutschland. Hierzulande scheint es anders zu sein.

Seit fünf Monaten schreibe ich fürs österreichische Fernsehen. Und ich bin baff. Was ich hier derzeit erlebe, kann ich nicht nachvollziehen. Und ich kann viel nachvollziehen, immerhin schreibe ich für Serien. Als ich Ende letzten Jahres den Titel Mitten Im Achten auf ein Blatt Papier schrieb, war ich ahnungslos, dass diese Wörter in Österreich ein paar Monate später eine kleine Staatsaffäre auslösen würden. Eine kleine Staatsaffäre?

Kaum waren wir mit MIA auf Sendung, meldeten sich hochrangige Politiker, Parteisprecher, Presse, Intellektuelle, Promis, Leserbriefschreiber und Internetposter zu Wort: „Niveaulos und primitiv“, „Animation zum Joint-Rauchen“, „Vulgärer Umgangston“, „grenzdebiler Witz“, „Ohnmachtserklärung aus der geistigen Provinz“. Wir seien zu „derb“ und gleichzeitig zu „clean“. Voller „Klischees“ und gleichzeitig „zu skurril“. Zu „wienerisch“ und gleichzeitig „so wie in Wien keiner spricht“. Ein Internetposting auf Vorarlberg-Online verbreitete die Meinung, wir würden den ORF mit „linker Propaganda“ unterwandern. Während ein Posting auf derstandard.at verlautete, wir seien „rassistisch, sexistisch und homophob“ – und das alles in der ersten Folge! Viele erklärten uns zum „größten Schwachsinn aller Zeiten“ und berichteten gleichzeitig stolz „nur ein paar Minuten“ drangeblieben zu sein. Der Vizekanzler bezeichnete uns als „Zumutung für die Intelligenz“ und meinte im gleichen Satz, die Sendung überhaupt noch nie gesehen zu haben! – Was passiert hier?

Während in Deutschland zum Start einer neuen Serie meist eine kleine Kritik auf der Medienseite einiger Zeitungen zu finden ist, habe ich in Österreich zu einem einzelnen Thema selten so eine Berichterstattungsflut gelesen. Dass hierzulande selbst vermeintliche Qualitätszeitungen mit Freude über uns herfallen, schon immer gewusst haben, dass das ein Schaß wird, und angeblich kompetente Kommentatoren mit Wissen aus Drehbuchlehrbüchern erklären, wie es zu gehen habe, ist nur destruktiv und als Kritik unbrauch­bar.

Man stelle sich vor, in Deutschland würde die FAZ in dieser Geballtheit eine Kampagne gegen Marienhof betreiben. Eine absurde Vorstellung.
Man stelle sich vor, in Deutschland würde Angela Merkel versuchen, mit Verliebt In Berlin Politik zu machen! Eine groteske Idee.

Ich bin ratlos: Was ist das Problem? Wir machen eine Unterhaltungsserie, die man mögen kann oder auch nicht. Punkt. Dass der ORF öffentlich-rechtlich ist, befreit ihn nicht davon, in der Normalität europäischer TV-Anstalten anzukommen. Deutsche öffentlich-rechtliche Sender zeigen tägliche Unterhaltungsserien schon seit Jahren.

Was mir den Arschtritt zurück nach Berlin gibt, ist aber nicht normale Kritik an meiner Arbeit. Die kenn ich und kann ich ab. Aber vor den Bösartigkeiten, der Freude an Gemeinheiten und der Hinterfotzigkeit, die hierzulande auf einen einprasseln, gebe ich klein bei. Zumindest ist mir in den letzten fünf Monaten klar geworden, Österreich ist kein Serienstaat, sondern ein Operettenstaat.

*   Theaterabend nach Sepp Schluiferer (Carl Techet): Fern von Europa, dem erstmals 1909 erschienenen Klassiker der Tirol-Verunglimpfung.

 

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