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Queen for a Day

Djavidan Hanum war Prinzessin und Schriftstellerin, Pianistin und Malerin. Ihr Bericht über das Leben im Harem des Khediven von Ägypten wurde 1930 zum Bestseller. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie in Inns­bruck als Übersetzerin für die französische Besatzungsmacht tätig. Ein Porträt von Heinz Trenczak

Am 24. April 1945, zwei Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, meldet sich bei der Polizei in Innsbruck eine 68-jährige Frau unter dem Namen „Bayan Djavidan“ an. Ihren Wohnsitz hat sie in der Maria-Theresien-Straße Nr. 25; als Beruf gibt sie „Schriftstellerin“ an. Nach Kriegsende, ab Mitte Juli 1945, wird sie von der französischen Militärregierung in Tirol, die ihren Sitz im Landhaus hat, als Dol­metscherin beschäftigt. Von 1946 bis 1951 erscheinen in der „Tiroler Tageszeitung“ und in der „Neuen Front“ einige Artikel und Kurzgeschichten von ihr, die sie mit „Zubeida Djavidan“, mit „Prinzessin Zubaida Djavidan“ oder mit „Djavidan Hanum“ zeichnet. Und es gibt Gerüchte, die besagen, sie setze sich vehement für Gefangene ein oder habe dem Sohn des Komponisten Eugen d’Albert, Benvenuto, eines Abends, als es an dessen Tür klopft, voraus­gesagt, er werde jetzt seine zukünftige Frau sehen … Wer war diese ungewöhnliche Frau, die sich abwechselnd „Bayan“, „Zubeida“ oder „Djavidan“ nennt, wirklich? Woher kommt sie? Welches Leben hat sie bis dahin gelebt?

Zur Welt kam Djavidan Hanum am 15. Juni 1877 in Philadelphia als May Gräfin Török von Szendrö. Ihr ungarischer Vater, Josef Török, war Offizier in der k. & k. Armee, ihre österreichische Mutter, Sofie, eine geborene Vetter von der Lilie. Bald schon nach Mays Geburt trennten sich die Eltern, und so wurde Theo Puskas zu ihrem „zweiten Vater“. Theodore Puskas von Ditro war der Europa-Beauftragte von Thomas Alva Edison und stellte während der Weltausstellung 1878 in Paris das Telefon vor.

„Beim feierlichen Eröffnungsakt ließ mein Vater mich, das kleine Baby, das noch im Arm der Mutter lag, mit einem Druck meines winzigen Fingerchens auf einen Klingelknopf mit einem Schlag die unzähligen amerikanischen Fahnen, die den Pavillon umgaben, automatisch zur Entfaltung bringen. Das wurde beinahe zu einer ebenso großen Sensation wie das Telefon; und ganz Paris sprach von dem Baby, das auf so originelle Weise den Pavillon der Neuen Welt eröffnet hatte.“

In den folgenden Jahren trieb Puskas den Bau von Telefonnetzen in Europas Metropolen mit hohem Tempo voran; und so lebten er und seine Familie abwechselnd in Paris, in Budapest, in Wien, in London, auf seinen Gütern in Ungarn oder auf Schloss Waasen südlich von Graz. Entsprechend weltgewandt und viel­sprachig wuchs May als Kind auf: neben Ungarisch und Deutsch beherrschte sie Französisch und Englisch, Italienisch und Russisch. Sehr früh zeigte sich auch ihre musikalische Begabung am Klavier.

Mays älterer Bruder, Josef Török, wurde am Wiener Theresianum, der k. & k. Militärakademie, erzogen; und als May ihn 1890, im Alter von erst dreizehn Jahren, dort allein besuchte, traf sie auf einen Kommilitonen ihres Bruders:

„Am meisten bewunderte mein Bruder den Prinzen Abbas Hilmi, den Sohn des Khediven von Ägypten, der eine eigene Abteilung im Theresianum bewohnte und zwar mit einem arabischen Scheich, einem türkischen Lehrer und sogar mit einem eigenen Sekretär und Diener (…) Vor dem Gebäude stand ein eleganter Wagen mit zwei Pferden, in den gerade ein junger Mann einsteigen wollte. In diesem Augenblick erschien mein Bruder, sah mich und stellte mir seinen Kameraden Abbas Hilmi vor. Das erste, was ich dachte, war: ‚Wie komisch, ein Türke mit blondem Haar und graublauen Augen …‘“.

Im Jahr 1900, May war 23, kam es zur zweiten Begegnung mit Abbas Hilmi, diesmal in Paris, und diesmal mit ungeahnten Folgen sowohl für May als auch für Abbas, der 1892, mit nur 18 Jahren, seinem inzwischen verstorbenen Vater als Khedive Abbas Hilmi II. auf den ägyptischen Thron gefolgt war.

„Ich kam vom Blumenmarkt an der Madeleine, den Arm voller Rosen, und ging in die Halle eines großen Hotels, wo ich eine Freundin treffen wollte. Als ich mich nach ihr umsah, stand plötzlich der junge Khedive vor mir. Sein Gesicht war reifer und ernster geworden, aber die graublauen Augen hatten das gleiche unbeschreibliche Leuchten, als strahlte aus ihnen die ganze Sonne Ägyptens. Vor Verwirrung ließ ich meine Rosen fallen, und wir mussten beide lächeln. Das erste Wort, das er zu mir sagte, war: ‚In Ägypten sind die Rosen noch viel schöner.‘“

May nahm die Einladung Abbas Hilmis, nach Ägypten zu kommen, an und sollte während der nächsten gut zwölf Jahre in dessen Harem leben. Am Nil konnte das Paar zunächst nur heimlich heiraten, denn die Mutter des Khediven war gegen die Ehe mit einer „Ungläubigen“. May, als Kind ohne religiöse Bindung erzogen, nahm nun den Islam als Glauben an und nannte sich fortan Djavidan. Erst 1910 konnte die offizielle Trauung stattfinden, und aus May Gräfin Török von Szendrö wurde die „Hanum-Effendi“, die „Gattin des Herrn“ und Vizekönigs von Ägypten.

Was auf den ersten Blick anmutet wie ein Märchen aus „Tausend-und-einer-Nacht“, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein Leben in schroffen Gegensätzen: einerseits größter Reichtum und unendliche Prachtentfaltung, andererseits das strenge religiöse und höfische Zeremoniell, wonach Frauen vom offiziellen Leben ausgeschlossen blieben.

Es gilt als einer der großen Verdienste von Djavidan, dass sie in ihrem 1930 erschienenen Buch „Harem“ mit vielen Vorurteilen und falschen Bildern von den „Häusern der Glückseligkeit“ (wie die „Haramliks“, die Harems auch bezeichnet wurden) abrechnete; dies war ihr nicht allein auf Grund eigener Anschauung, sondern vor allem nach eifrigen Islam-, Geschichts- und Sprachstudien möglich.

Doch so sehr sie sich auf ihr Leben am ägyptischen Hof auch vorbereitet hatte – im Kern war sie doch eine aufgeklärte und emanzipierte Europäerin geblieben.

„Mein Ton einer Sklavin gegenüber fiel vollkommen aus dem usuellen Rahmen. Trotz der Respektsbezeugungen und der tiefen Verbeugungen blieb ich für diese menschlich-petrefaktierten Haremswesen nur eine verblüffende Zufallserscheinung, und da sich menschlich mit mir sprechen ließ, hatte man innerlich keinen Respekt vor mir. Ich sank sofort in der Achtung jeder Sklavin, wenn ich ihr gestattete, sich in meiner Gegenwart zu setzen, auch wenn ich für gereichte Gegenstände dankte.“

Erschwerend kam wohl hinzu, dass die Ehe zwischen Djavidan und Abbas Hilmi kinderlos geblieben war; und den letzten Anstoß zur Trennung dürfte Abbas Hilmis Liaison mit der Pariser Tänzerin Andrée de Lusange gegeben haben, die der ehemalige Getreue und Hilmi-Berater Clemens von Arvay 1928 so geißelte:

„Der Khedive machte im Sommer 1913 in Paris die Bekanntschaft einer jungen, blonden, sehr gut bemalten ‚Dame‘ minderen Ranges. Diese Person wusste ihn so zu fesseln, dass sie ihn schließlich ganz beherrschte. Ein psychologisches Rätsel! (…) Er, der verschwiegene und schlaue Diplomat (…) vertraute ihr alles an, zeigte ihr chiffrierte Staatsdepeschen, fragte sie in den wichtigsten Angelegenheiten um Rat und wurde ein willenloses Werkzeug in den Händen dieser raffinierten Person. (…) Sie trug auch die Schuld, dass Prinzessin Djavidan den Khediven verließ (…) und dass sich seine treuesten Freunde und ergebensten Angestellten von ihm abwandten.“

Nach der Trennung kehrte Djavidan Hanum nach Österreich zurück, ließ sich in Wien nieder und gründete ein „Schönheitsinstitut“, das sie mit dem Erlös aus dem Verkauf von Juwelen, Kleidung und Silber finanzierte, und dessen Klientel sich aus Damen der „höchsten“ und „besten“ Gesellschaft Wiens zusammensetzte. In diese Zeit fallen auch Djavidans Kontakte zu Künstlern wie etwa dem Schriftsteller Robert Musil, dem Pianisten Eugen d’Albert, dem Dichter Gerhart Hauptmann oder dem Autorenpaar Otto und Gina Kaus.

Bei Eugen d’Albert nahm Prinzessin Djavidan Klavierunterricht; in einem Empfehlungsschreiben des Pianisten heißt es (später):

„Prinzessin Djavidan Hanum hat in Wien längere Zeit bei mir studiert und ihr Klavierspiel hat mich stets interessiert. Ich hörte sie erst vor kurzem wieder und konnte große Fortschritte konstatieren. Ich kann sie in jeder Weise empfehlen, sie ist heute eine ausgezeichnete Pianistin.“

Ab 1920 lebte Djavidan Hanum in Berlin. Sie verfasste Hörspiele, komponierte und gab Klavierkonzerte, schrieb Erzählungen und publizierte in verschiedenen Tageszeitungen, etwa in der „Vossischen Zeitung“ und in der „Neuen Berliner Zeitung“. Mit dem Buch „Harem“ aber errang sie 1930 ihren größten Erfolg; 37 Rezensionen erschienen dazu. Bald wurde „Harem“ in mehrere Sprachen übersetzt, und Gerhart Hauptmann schrieb ihr dazu:

„Gnädigste Prinzessin! Haben Sie Dank für die Übersendung Ihres Buches, das ich auszugsweise kannte. Es zeigt Sie, und zwar sehr entschieden, als Schriftstellerin von Rang …“

1921, in Danzig, hatte Djavidan Hanum eine weitere Begegnung, die ihrem Leben erneut eine entscheidende Wendung geben sollte. Zu Besuch auf dem Landgut einer Freundin traf sie mit Simon Kulatschkoff zusammen, einem zaristischen Offizier, der aus der weiß-russischen Armee geflohen war und als Land­arbeiter auf dem Gut beschäftigt wurde. Kulatschkoff fiel Djavidan auf, weil er ganz abgemagert war und kaum Deutsch sprach. Sie konnte etwas Russisch und nahm ihn schließlich mit nach Berlin, wo sie ihm eine Gesangsausbildung finanzierte und behilflich war, seinen ursprünglichen Beruf, die Schauspielerei, wieder auszuüben. In Berlin kamen Djavidan Hanum und Simon Kulatschkoff auch mit dem Film in Berührung; in einem Zeitungsartikel schrieb Djavidan:

„(…) Als Statistin habe ich schon mitgefilmt, das heißt als Edelkomparse. Ich habe Pariser Toiletten, und bei Gesellschaftsszenen stehe ich ganz vorne. Ich komme auch immer in den Apparat hinein. Der Schminkfrau gebe ich zehn Mark, man muss doch etwas für die Kunst tun! Sie schminkt mich dafür volle zwei Stunden. Die Augenlider grün, das wirkt weicher als braun. Alle anderen müssen natürlich warten. (…)
Nach dem letzten Film, ‚Die Wollust der sibirischen Nächte‘, wurde ich vom Regisseur, vom Aufnahmeleiter und vom Hilfsregisseur zum Souper eingeladen. Nicht zusammen (…) von jedem separat. (…)
Jeder hat mir sein Herz ausgeschüttet. Doch davon will ich nicht sprechen – ich weiß, dass Diskretion die erste Vorbedingung ist, um Karriere beim Film zu machen (…)“


Auch Simon Kulatschkoff konnte sich in Berlin als Sänger und Schauspieler etablieren. In dem 1928 produzierten Film „Der Zarewitsch“ spielte er den Adjutanten des Zaren. In Berlins gehobener Gesellschaft jener Zeit war es en vogue, sich mit Spiritismus und mit Hellseherei zu beschäftigen, und so war Kulatschkoff auch als Graphologe und Astrologe tätig; gelegentlich soll er sogar der Polizei bei der Suche nach Verschwundenen geholfen haben.

Prinzessin Djavidan und Simon Kulatschkoff lebten fortan zusammen, wenn auch in getrennten Wohnungen; und sie verkehrten in höchsten Gesellschaftskreisen, in die sich mitunter aber auch mediokre Figu­ren mischten. So waren die beiden häufig zu Gast im Haus des polnischen Rittmeisters Sosnowski, der für seine eleganten Feste samt honorigen Gästen berühmt war. Allerdings wurde er später als hochkarätiger Spion enttarnt und verhaftet. Er hatte sich – mit Hilfe zweier bestochener bzw. erpresster Sekretärinnen im Reichswehrministerium, nota bene bereits 1934 – den deutschen Aufmarschplan gegen Polen besorgt. Ausgerechnet am Abend der Razzia war Djavidan Hanum nicht unter Sosnowskis Gästen.

Zwischen 1936 und 1945 lebten Prinzessin Djavidan und Simon Kulatschkoff erneut in Wien. Hier schrieb Djavidan Hanum wieder für den Rundfunk und für Zeitschriften. 1942 veröffentlichte sie im Münchner Zinnen-Verlag ihr zweites Buch, „Gülzar – Der Rosengarten“, einen Band mit Erzählungen aus dem Orient.

Auf das Heranrücken der Roten Armee an Wien, gegen Kriegsende, reagierte das Paar mit Flucht nach Innsbruck, in den äußersten Westen Österreichs – konnte doch Simon Kulatschkoff als ehemals zaris­tischer Offizier von den siegreichen Kommunisten nichts Gutes erwarten …

In Tirol stellten die Franzosen die Besatzungsmacht und daher verdingte sich Djavidan Hanum bei der französischen Militärbehörde in Innsbruck als Dolmetscherin, zumal nach 1944, seit dem Tod Abbas Hilmis, jegliche Apanage aus Ägypten versiegte. Von zunehmenden ökonomischen Sorgen getrieben und auf Anraten von Freunden suchte Djavidan Hanum Kontakt zu Guido Orlando, dem damaligen „König der Reklame“ in Paris, einem schillernden Werbefachmann und Image-Berater, zu dessen Klientel gekrönte Häupter, abgehalfterte Filmstars, publicity-süchtige Millionäre und glanzlose Politiker zählten – und allen konnte er helfen, denn seine Kampagnen verursachten jeweils gewaltiges „Rauschen“ im Blätterwald …

Und so rollte die internationale Presse des Jahres 1951 unter Titeln wie „Ich war Königin am Nil“ oder „Lieblingsfrau des Khediven sucht Stellung als Köchin“ oder „Filmrolle für Ägyptens entthronte Königin“ die Lebensgeschichte von Djavidan Hanum – nicht, ohne Wahrheit und Dichtung mehr oder weniger gut dosiert zu vermengen – noch einmal auf; zum Vergnügen der Leser, zum Wohlgefallen der Herausgeber und zur Genugtuung von Guido Orlando, dessen Honorar natürlich im Voraus fällig geworden war.

In einer Wochenschau der Firma „Gaumont“ vom Frühjahr 1951 gibt es einen kurzen Bericht, dessen „Dramatik“ nur zu deutlich Guido Orlandos Handschrift trägt:

„Wenn Königinnen davon träumen, Stars zu werden. – Diese anonyme Spaziergängerin lebt in einem sehr bescheidenen Pariser Hotel, führt ein mittelmäßiges, aussichtsloses Leben und muss im Alltag jeden Handgriff selbst besorgen; ab und zu erinnert sie sich an ihre glanzvolle Jugend: Prinzessin Djavidan war siebzehn Jahre lang Königin von Ägypten. Heute ist ihr nichts geblieben als die ruhmreiche Vergangenheit, doch vielleicht hat sie, trotz allem, eine glänzende Zukunft vor sich, denn ein Impressario will Probeaufnahmen mit ihr drehen: Die Königin von Ägypten spielt die Königin von Saba – welch ein Programm!“

In London wurden gerade die Dreharbeiten für den Film „Queen for a Day“ vorbereitet, dessen Hauptrolle Gloria Swanson angenommen hatte; die Story handelte von einer Putzfrau, die in einen Wettbewerb gerät und „versehentlich“ dazu auserkoren wird, die Rolle einer Königin zu spielen. Guido Orlando rief sofort den Produzenten an, und – schwupp! – am folgenden Tag stand in den Zeitungen, dass Gloria Swanson durch die „echte Königin“ Djavidan Hanum ersetzt werden solle. Aus den Probeaufnahmen wurde jedoch nichts, denn die Prinzessin erhielt kein Visum für England. Nachdem der Rummel verebbt war, blieb, außer ein paar Tantiemen, nur wenig übrig; und so gingen Djavidan und Kulatschkoff zurück nach Innsbruck, wo sie bis zum 15. März 1952 lebten. (Ihre polizeiliche Abmeldung erfolgte jedoch erst am 13. Jänner 1953.)

Djavidan zog nun zu Verwandten auf Schloss Hainfeld in der Steiermark, wo sie und Kulatschkoff zwei Jahre lang lebten, ehe sie nach Graz gingen und – wie stets – in getrennten Appartements wohnten.

Noch auf ihre alten Tage begann die Prinzessin mit der Malerei; ihre winzige Wohnung, so berichteten Zeitzeugen, sei über und über – „bis ins Klo“ – voller Bilder gewesen. Sie nahm auch ihr Klavierspiel wieder auf und übte vehement, gelegentlich nachts, manchmal zum Verdruss ihrer Nachbarn, die Kulatschkoff dann besänftigen musste.

Als Prinzessin Djavidan Hanum am 8. August 1968, drei Tage nach ihrem Tod, auf dem St.-Leonhard-Friedhof in Graz beigesetzt wurde, folgte dem Sarg nur eine kleine Trauerschar, darunter Studenten aus dem Orient, die von der nahegelegenen Universität eilig hinzu gebeten wurden, weil niemand sonst wusste, wie nach islamischem Ritus die Gebete zu sprechen seien. Ihr schmuckloser Grabstein trägt nur ihren Namen – keine Jahreszahlen, keine Ortsangaben …

An der Wand des Grazer Hauses Wittekweg 7, ihres letzten Wohnortes, prangt seit vier Jahren, da „Graz – Kulturhauptstadt Europas 2003“ auch unbekannte Grazer Frauen ehrt, eine Tafel, auf der zu lesen steht:

Zur Würdigung von
Djavidan Hanum (1877 – 1968)
Künstlerin

Geboren in den USA, aus ungarischem Adel,
heiratete sie einen ägyptischen Prinzen.
Sie befreite sich aus Zwängen und
zugedachten Rollen,
sie schrieb und musizierte, sie komponierte
und malte,
war Weltbürgerin in Graz.

 

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