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„Ein Einzelner kann recht haben.“

Der Musiker Othmar Costa in direkter Rede: was den Komponisten Leonhard Lechner mit der Lederhose verbindet, unter welchen Umständen die Alte Musik eine Geisteskrankheit ist und warum Kultur nur allmählich wirkt. Aufgezeichnet von Gunter Schneider.

Othmar Costa, 1928 in St. Jakob im Defereggental in Osttirol geboren, hat das Musikleben in Innsbruck, Tirol und darüber hinaus über mehrere Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt: als Chef der Abteilung E-Musik im ORF-Landesstudio Tirol, als Leiter des Kammerchores Walther von der Vogelweide, als För-
derer und Forderer, als scharfsinniger Beobachter und Kommentator. In der Konzertreihe „Musik im Studio“ hat er seit 1972 die Alte und die Neue Musik, die einheimische und die internationale Szene präsentiert, hat zahlreiche Uraufführungen ermöglicht und vielen, oft jungen Musikern die Chance geboten, sich mit Zeitgenössischem auseinanderzusetzen. In einer Schallplatten-, Kassetten- und (später) CD-Edition veröffentlichte er Dokumente der Musik in Tirol von Leonhard Lechner über Silvio Lazzari bis Emil Berlanda, Erich Urbanner, Heinzpeter Helberger, Bert Breit und Peter Zwetkoff.1

Sehr wichtig war in meiner Wiener Studienzeit der Maler Wilfried Kirschl. Der war bei allen Dingen dabei, obwohl er sich für Musik eigentlich wenig interessiert hat. Auch sein ganzes Umfeld war wichtig. Da gehörten auch Ludwig von Ficker und der „Brenner“-Kreis dazu. Die Nähe zu Kirschl hängt, glaube ich, damit zusammen, dass ich ja von der bildenden Kunst her komme. Großvater und Vater waren Bildhauer. Kirschl wusste auch literarisch sehr viel, obwohl er keine besondere Bildung hatte. Aber er kannte Hölderlin sehr genau. Und er hatte alle Briefe von van Gogh gelesen.
Später wurde natürlich Bert Breit wichtig. Mit dem hab ich viel geredet. Und bis heute auch mit Peter Zwetkoff. Durch ihn hab ich eine völlig andere Welt kennengelernt, die kommunistische. Ich hab spät angefangen, Karl Marx zu lesen. Das kann ich nur empfehlen. Man versteht sehr viel. Spät hab ich Hobsbawm2 entdeckt. Da versteht man den Zusammenhang von Ökonomie und Kultur.
Krenek war ein bedeutender Mensch. Ich hab mich mit ihm sehr gut verstanden. Er hatte hier in Tirol verwandtschaftliche Beziehungen. Und dann ist er natürlich sehr gern in die Berge gegangen. 1973 lud ich ihn für eine Musik im Studio ein, in der er eigene Werke dirigierte, am Klavier die junge Edita Gruberová begleitete und einen Vortrag über seine Musik hielt3. Ich hab einmal mit ihm in Seefeld, wo er gerne abstieg, ein langes, mehrstündiges Interview gemacht. Dabei haben wir reichlich Weißwein getrunken. Er war ein sehr guter Weißweintrinker. Wichtig war mir an ihm eigentlich das Literarische. Er hat nach seiner Emigration nach Amerika – er wurde ja von den Nazis wegen seiner Oper „Jonny spielt auf“ als entarteter Künstler behandelt – mit nur 40 Jahren eine Autobiografie geschrieben4. Das hat mich sehr beeindruckt. Krenek hatte als Leitspruch das Dollarzeichen, die zwei Striche und das S, die verschlungene Linie mit der Aufschrift „plus oultre“, „immer weiter“. Man muss immer weiter gehen.5 Es gibt keine endgültige Erkenntnis.
Talsma kam eigentlich wegen der Ebert-Orgel in den 70er Jahren nach Innsbruck. Hier lernte er Bernhard Handel kennen, der sich in Tirol als erster um historische Klaviere kümmerte und sie auch spielen konnte. Talsma war zur Überzeugung gekommen, dass man die Musik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts heute in falschen Tempi spielt: einfach gesagt, die schnellen Stücke zu schnell und die langsamen zu langsam. Er war der Meinung, dass man das Tempogefühl zurückdrehen könne. Das war aber ein Irrtum. Das kann man nicht. Und das ist entscheidend, in der Praxis und theoretisch auch. Unser Tempogefühl hat sich durch die Entwicklung der Maschinen und dass wir mit Maschinen leben in jeder Beziehung geändert. Es hat keinen Sinn, das zurückdrehen zu wollen. Interessant ist ja die Beobachtung, dass auch in der Szene der Alten Musik in unserer Zeit das Tempo enorm zugenommen hat. Die können ja noch schneller spielen als die Klassiker. Ich habe mich sehr intensiv mit Talsmas Ideen beschäftigt, weil sie in Amerika, in Deutschland, in Japan, überall diskutiert wurden. Aber sie haben sich nicht durchgesetzt. Da ist keiner mitgegangen. Und heute weiß man nicht einmal, wo Talsma begraben ist.
Talsma hatte in Innsbruck eine gewisse Bedeutung. Er spielte auch sensationell Clavichord. Virtuosität ist etwas anderes als Schnelligkeit. Es geht um den richtigen Vortrag. Man muss so spielen, dass der Hörer wahrnimmt, was man spielt. Nicht nur der Spieler soll wissen, um was es sich handelt, sondern der Hörer soll empfinden, wie das geht, wo der Schwerpunkt liegt und wo die Entlastung. Vielleicht wäre Talsmas Idee gut für die Musikerziehung. Die hat es aber nie aufgegriffen.6

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1967 kam ich zum ORF. Das war in der ersten Ära Bacher7. Das war eigentlich eher eine goldene Zeit, weil es Geld gegeben hat. Trotzdem musste ich immer raufen und kämpfen. Fritz Astl8 sagte einmal über mich: Der erreicht alles – im Lauf der Zeit. Ich weiß nicht, ob das stimmt.
Man muss ziemlich viel machen, damit etwas dabei ist, was von Bedeutung ist. Und kein Mensch weiß, ob etwas dabei ist. Das zeigt die Geschichte, und das soll man ohne weiteres herankommen lassen, warum denn nicht. Wenn die Dinge nicht gemacht werden, ist das der größte Fehler. Man darf nicht Angst haben, vielleicht keinen Erfolg zu haben. Der Erfolg kann sich nach Generationen einstellen. Aber gewisse Dinge dürfen nicht sterben, drum bin ich auch so dagegen, dass es derzeit keine Musikstelle im ORF-Landesstudio gibt.9

Wir neigen heute dazu, nur nach Einschaltquoten zu gehen. Und das ist sicher falsch. Oft hört man das Argument der Internationalität. Man meint, „international“ sei besser; das stimmt nicht. Wichtig ist die Qualität. Und die kann natürlich lokal sein, aber sie darf nicht nur lokal sein, sie darf nicht alpenländisch sein, denn alpenländisch ist oft ein Schwachsinn. Es war immer mein Grundsatz, das Lokale mit dem Internationalen zu konfrontieren. Ich hab ja auf die einheimische Szene gesetzt und unter anderem die großen Tiroler Solistenkonzerte veranstaltet. Das Interessante aber war, die Leute haben nur Klassisches gewählt, sie haben nie was Neues gewählt, aber sie haben die Gelegenheit gerne wahrgenommen, ein Standardwerk zu interpretieren. Die Musiker haben sich grundsätzlich für sich selber interessiert, nicht für andere. Das ist auch symptomatisch, finde ich. Aber das ist woanders genau gleich. Die Neue Musik kommt nicht vor. Wenn man sich heute das Radioprogramm anschaut, da gibt’s nur Klassik. Oder das Neue ist irgendwo am Rande. Und in der Stadt oder in einer Mietwohnung kannst du um 11 Uhr abends nicht mehr Musik hören, denn eine gewisse Lautstärke ist notwendig.
Ich war ja 15 Jahre für den ORF bei den Salzburger Festspielen. Selbstverständlich hab ich in Salzburg erlebt, dass die Kollegen vom Salzburger ORF-Studio sich an den Highlights orientiert haben. Die waren stolz, wenn sie zum x-ten Mal den Herrn Karajan programmiert haben. „Un re in ascolto“ von Berio10 wollte niemand. Wenn ich die Wahl hatte zwischen Karajan und Berio, hab ich Berio gewählt. Das hat mich mehr interessiert. Ich hab das natürlich studieren müssen.
Ich hab einmal die norwegische Sopranistin Phyllis Bryn-Julson mit „Poèmes pour Mi“ von Messiaen engagiert. Die kam dann in Berlin mit Boulez groß heraus. Da waren fast keine Leute, aber es war eines der besten Konzerte der Reihe „Musik im Studio“11. Man darf also nicht danach gehen, ob viele Leute kommen oder nicht. Es ist ein Kriterium, dass man viele Leute erreicht, aber es muss nicht sein. Ich hab Edita Gruberová zweimal hier am Rundfunk gehabt. Der kaufmännische Leiter war damals sehr dagegen, weil sie, ich weiß nicht, vielleicht 10.000 Schilling gekostet hat. Um den Preis hat man sie schon ein paar Jahre später nicht mehr bekommen. 1973 hat sie – wie schon gesagt – Krenek gesungen, 1974 Emil Berlandas Kantate „Des Lebens Vergänglichkeit“12. Ich habe die Aufnahme Magdalena Berlanda, der Witwe des Komponisten, vorgespielt. Und die ist fast zusammengebrochen, sie ist eine Zeitlang da gesessen und konnte nichts sagen, so wild war das.

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Eine Gesellschaft kann sich nur über die Kultur definieren oder identifizieren, sonst geht’s nicht! Jetzt wird großes Geschrei gemacht wegen sportlicher Leistungen, in einem Jahr sind sie vergessen. In der Kultur ist es nicht so. Die kommt allmählich. Tirol lebt vom kulturellen Größenwahn einiger Leute. Nehmen wir zum Beispiel Kaiser Maximilian. Was hat der denn getan? Er hat sich überhaupt nicht um das Land gekümmert, das halbe Land an das Stift Brixen verkauft; er wollte nur Geld haben, um seinen Krieg in Venedig führen zu können. Und er hat sich ein riesiges Grabmal gebaut (die Schwarzmanderkirche, Anm.). Fortgelebt hat er also nur in der Kultur. Es braucht das Bewusstsein für die Zukunft. Ich rede aus der Sicht des Musikers. Alle Musik passiert im Augenblick. Im Augenblick ihres Entstehens verschwindet sie auch wieder in der Zeit. Daher ist das zeitliche Bewusstsein des Musikers besonders wichtig. Einerseits rückwärts, andererseits vorwärts schauend. Man darf nicht vergessen, vorwärts zu schauen. Man muss sich darum kümmern, was kommt, nicht, was ist. Dieses Bewusstsein meine ich.
Wirkliche kulturelle Größen hat es in Tirol im Lauf der Jahrhunderte wenige gegeben. Bezeichnend ist folgendes: Es gibt eine Schlern-Schrift13 über die Geschichte der Lederhose, aber keine über Leonhard Lechner14. Kein Mensch kennt Leonhard Lechner, die Lederhose kennt jeder. Lechner war ein sehr bedeutender Komponist, weit unterschätzt und von der Musikwissenschaft und eigentlich auch von den Tirolern ignoriert. Ich habe das Meiste von ihm aufgeführt. Ich war vielleicht derjenige, der über Lechner am besten Bescheid wusste. Aber das ist nicht einmal bei den Vogelweidern15 goutiert worden. Die Johannespassion von 1593 begleitet mich Zeit meines Lebens. Das Interessante ist, ob man gläubig ist oder nicht, wenn man sich so intensiv mit dieser Sache beschäftigt, wird sie zur Wirklichkeit.

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Anton von Webern hat Ludwig Senfl studiert, und darum hab ich in einem Programm Webern und Senfl gegenübergestellt, aber das haben einige nicht kapiert. Ich hab auch mit René Jacobs darüber geredet und mit anderen, dass es ein Problem ist, Programme nur mit alten Sachen zu machen. Innsbruck hat jahrzehntelang auf die Alte Musik gesetzt. Das ist eine Geisteskrankheit. Es genügt nicht, dass jemand anderer Neue Musik macht. Man muss beides machen! Man kann die Alte Musik machen, man kann das Zeug für die Masse machen, wo es garantiert keinen Widerspruch gibt. Bei der Barockmusik wäre es ja ohnehin sinnlos zu widersprechen. Man muss aber auch was Neues machen! Und wenn du Neue Musik machst, musst du sie sehr überzeugend machen. Dann passt’s vielleicht. Doch alle kannst du nie überzeugen. Das ist nicht möglich. Man muss wissen, dass die wichtigen Dinge – philosophisch, kulturell – immer bei Minderheiten passieren. Das Bewusstsein ist immer eine Sache von einzelnen. Die wichtigen Bücher sind nie – oder fast nie – in Massenauflagen erschienen. Einzelne vielleicht schon. Wenige. Man kann nicht sagen, je mehr Leute für etwas sind, desto mehr haben sie recht. Das stimmt nicht. Es kann ein Einzelner recht haben. Und es können alle anderen falsch liegen. Letzten Endes ist das die Denkweise des Kapitalismus, dass man sagt, wo viel ist, muss mehr sein. Oder dass man sagt, der Gewinn muss immer gemacht werden, wo etwas ist, muss etwas dazu kommen. Das führt in ein Desaster.

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Ich glaube, das Hauptproblem ist, dass die Leute nicht argumentieren können. Und wenn sie nicht argumentieren können, haben sie keine Sprache. Prior16 konnte das. Prior hat auch was kapiert. Da war einmal ein Festessen der Ambraser Schlosskonzerte in der Villa Blanka. Und da hieß es, den Landespreis für Kunst bekommt Erich Urbanner. Ich hab gesagt: mitnichten! Den Preis muss Werner Pirchner kriegen. Prior hat das sofort kapiert.17 Ein anderes Mal gab es eine Uraufführung, ich glaub von Paul Engel, und es ist noch nicht sehr gut gegangen, es brauchte noch eine zusätzliche Probe. Prior hat’s gezahlt. Das gibt’s heute nicht mehr. Oder: Ich hatte Geld bekommen von Emil Berlandas Witwe. Ich wusste, dass der Geiger Peter Lefor – damals in Ausbildung in München – seine Wohnung nicht bezahlen konnte. Und da haben wir den Berlanda-Preis18 erfunden. Und Prior hat ihn sofort übernommen. Das war seine Leistung, dass er das sofort kapiert hat. Der Spruch, wer zahlt, schafft an, ist verhängnisvoll. Der gilt aber in Tirol. Das ist ein Blödsinn. Ein Politiker muss nichts verstehen, aber er muss Geld auftreiben, und wenn er großzügig ist, treibt er genug Geld auf. In der Kultur ist das noch immer verschwindend wenig im Vergleich zu dem, was sonst ausgegeben wird.

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Der Künstler muss in erster Linie an sich selber denken. Er muss fokussiert sein. Er kann nur, wenn er was Gescheites macht, an sich selber glauben. Und, wenn er etwas mit wahrer Intensität macht, mit allem menschlichen Einsatz. Dann bleibt was. Und sonst wird nix. Alberto Giacometti sagte, jede Arbeit misslinge ihm. Aber sie sei gut genug, um drauf aufzubauen. Auch da steckt dieses „Immer weiter“ drinnen. Man darf sich mit dem Erreichten, mit dem status quo, nicht zufrieden geben. Das ist philosophisch und künstlerisch so. Wenn Philosophen und auch die Religionen sagen, sie haben etwas Endgültiges gefunden, so stimmt das nicht. Sie müssen weitergehen. Aber, das ist so wie bei Giacometti, jede Erkenntnis ist derart, dass man darauf aufbauen kann. Es ist nicht wichtig, dass man eine Antwort auf eine Frage findet, sondern dass man, wenn man eine Antwort gefunden hat, eine neue Frage stellt.

1   Für weitere Fakten und zur Biografie Othmar Costas siehe:  Gertrud Spat, Das Tiroler Portrait: Othmar Costa, in: Das Fenster 66, 1998, S. 6262–6276.
2   Eric Hobsbawm (geb. 1917) ist ein einflussreicher englischer Sozialhistoriker und Sozialwissenschaftler. Am bekanntesten wurde seine Analyse des „kurzen 20. Jahrhunderts“, The Age of Extremes: A History of the World 1914–1991, dt: Das Zeitalter der Extreme: Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts 1914–1991, Hanser, München-Wien, 1995.
3   Ernst Kreneks „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“ (1929) wurde 1982 von Michael Inghan (Bariton) und Carolyn Horn (Klavier) in einer „Musik im Studio“ aufgeführt.
4   Ernst Krenek, Selbstdarstellung, Zürich, Atlantis, 1948.
5   „Plus oultre“, später „plus ultra“ war der persönliche Leitspruch Karls V. und wurde in sein Wappen integriert. Mit der Erweiterung des spanischen Reiches über das Mittelmeer hinaus wurde dieses auch zum Wappen der spanischen Könige. Die zwei Striche bedeuten die Säulen des Herakles, die Meerenge von Gibraltar, das „Non plus ultra“ der alten Welt. Also „plus ultra“, darüber hinaus, immer weiter. Krenek schrieb 1932/1933 die Oper „Karl V.“ Die Herleitung des Währungssymbols für den Dollar aus „plus ultra“ ist nicht verbrieft.
6   Willem Retze Talsma (1927–2005?) war ein holländischer Musiker und Musikforscher, lebte und wirkte in den 70er und 80er Jahren in Innsbruck und veröffentlichte seine Forschungen auf dem Gebiet des Tempos in der (klassischen) Musik in dem viel beachteten Buch „Wiedergeburt der Klassiker, Band 1, Anleitung zur Entmechanisierung der Musik, Innsbruck, Wort und Welt Verlag, 1980. Othmar Costa hat als Leiter der Abteilung E-Musik im ORF Landesstudio mehrere Produktionen mit Talsma, heimischen und international renommierten Künstlern realisiert. Auf seine Anregung hin und mit finanzieller Unterstützung des ORF wurde in diesem Zusammenhang auch ein Tafelklavier des Tiroler Landesmuseums restauriert. Vgl. dazu: Doppelt so schnell, halb so gut? Michael Cede über Willem Retze Talsma und die „Entmechanisierung der Musik“. Ein Nachruf?, in: Quart Heft für Kultur Tirol Nr. 8 / 06, 72–79.
7   Gerd Bacher (geb. 1925) war mehrmals Generalintendant des ORF: 1967 bis 1974, 1978 bis 1986 und 1990 bis 1994.
8   Fritz Astl (1944–2000), von 1989 bis 2000 Tiroler Landesrat für Kultur und Schule.
9   Nach der Pensionierung von Wolfgang Praxmarer als Leiter der E-Musikabteilung am ORF-Landesstudio Tirol wurde dieses Ressort bisher nicht nachbesetzt. Niemand ist seit Anfang 2010 am ORF in Innsbruck hauptberuflich für E-Musik angestellt und zuständig.
10   Luciano Berio (1925–2003), Un re in ascolto (ein König horcht), azione musicale, UA 07.08.1984, Salzburger Festspiele, Dir. Lorin Maazel, Regie Götz Friedrich.
11   In der Musik im Studio am 14. 03. 1979 sang Phyllis Bryn-Julson, am Klavier von Donald Sutherland begleitet, Lieder von Gabriel Fauré, Charles T. Griffes, Charles Ives, Charles Boone und Messiaens „Poèmes pour Mi“.
12   Die Aufnahme der Kantate „Des Lebens Vergänglichkeit“ erschien 1974 auf der von Othmar Costa initiierten und von der Kulturabteilung des Landes Tirol und dem ORF produzierten LP Dokumente, Musik in Tirol, Emil Berlanda 1905–1960.
13   Schlern-Schriften, Schriftenreihe zu Geschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde und Geographie Tirols, 1923 von R. Klebelsberg gegründet, ursprünglich auf Südtirol beschränkt, ab 1925 (Band 9) auf Nord-, Ost- und Südtirol sowie auf das Trentino ausgedehnt.
14   Leonhard Lechner, um 1553–1606, Südtiroler Komponist, historisch bedeutend vor allem wegen seiner „Teutschen Lieder“ und der „Historia der Passion und Leidens unsers einigen Erlösers und Seligmachers Jesu Christ“, zusammen mit seiner „Missa tertia quinque vocum“ von Othmar Costa mit dem Kammerchor Walther von der Vogelweide und dem Collegium Pro Musica 1976 auf einer LP in der Serie „Das Alte Werk“ veröffentlicht (Telefunken 6.42000AW). Im Plattentext schreibt Othmar Costa am Schluss: „Die Passionsmusik Leonhard Lechners ist ein Hauptwerk der a capella-Literatur. Ihre Aufführung bedeutet für jeden Chor die Stunde der Wahrheit.“
15   Der Kammerchor Walther von der Vogelweide wurde 1946 von Bert Breit gegründet, Othmar Costa leitete ihn von 1961 bis 1994 und erweiterte das Repertoire von der Gregorianik bis hin zur Musik der Gegenwart und machte zahlreiche Rundfunkaufnahmen; seit 2009 ist Claudio Büchler Dirigent.
16   Dr. Fritz Prior (1921–1996), Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für Kultur und Schule 1965–1989.
17   Werner Pirchner (1940–2001) erhielt den Landespreis für Kunst 1986, Erich Urbanner (geb. 1936) 1993.
18   Der Emil-Berlanda-Preis des Landes Tirol wird seit 1981 alle zwei Jahre für Verdienste um die zeitgenössische Musik vergeben.

 

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