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„immer ist mir am liebsten das hineingehen in den nebel“

20 Jahre nach dem Tod des Osttiroler Schriftstellers, Lehrers, Volkskundlers und Historikers Johannes E. Trojer (1935–1991) erscheint kommenden Herbst eine 4-bändige Werkausgabe des genialen Archäologen des dörflichen Lebens. Quart bringt im Vorabdruck einen Beitrag von Sandra Unterweger, der Trojers Arbeitsweise anhand eines Essays zur Hochpustertaler Ortschaft Prags aufzeigt.

Zuerst jedoch ein kurzer biografischer Vorspann von Ingrid Fürhapter:

In Außervillgraten im Osttiroler Villgratental steht ein Haus mit einer Besonderheit: ein Büchersilo, um den herum, so scheint es dem Besucher, der Wohnraum gebaut ist: die „größte bibliothek im tiroler hochpustertal“, zwischen Stift Innichen und dem Lienzer Schloss Bruck. – Alles in allem „eine urbane Insel“ im bäuerlich geprägten ländlichen Raum. Schrieb einmal ein Kulturpublizist aus Wien über das Haus. Und über den 
Hausherrn hieß es in ebendieser „Presse“: „Ein Querdenker im Neben-Nebental“.
2003, zwölf Jahre nach dem Tod des Hausherrn. Sein Nachlass verlässt das Dorf und geht in die große Stadt, namens Innsbruck. Er, der Nachlasser, war weder freier Schriftsteller noch akademischer Wissenschaftler – wollte es auch gar nicht sein. Ein Grenzgänger, der Grenzen überschritt: „die finger beider hände voll“ be
trieb er „verschiedene sachen“. Dennoch die Zuversicht, dass sich die Nachwelt für sein „Zeug“ interessieren werde. Von Seiten der Gemeinde kein Bemühen, die Hinterlassenschaft im Tal zu halten.
Mit 140 Kartons und mehreren hundert Original-Plakaten von 1904 bis in die 1980er Jahre ist der Nachlass einer der größten im Brenner-Archiv. Was ist das Besondere daran? Oder anders gefragt: Warum sollte man den Nachlasser kennen? Sein Name: Trojer, Johannes E., Evangelist, nicht Nepomuk, geboren 1935, gestorben 1991. Brotberuf: Lehrer und Leiter der Volksschule Innervillgraten, Nebentätigkeiten: Schriftsteller, Publizist, Volkskundler und Historiker. Herausgeber der Zeitschrift Der Thurntaler. Ungewöhnlich ist, dass er innerhalb der dörflichen Machtstrukturen als Volksschuldirektor, Tourismusobmann oder Organisator von Kulturveranstaltungen (AG „Alpenfest“) verankert war und zugleich eine Position als „Außenseiter“ wählte – „vollen Willens“, wie man 1980 in der „Tiroler Tageszeitung“ nachlesen konnte. Zuvor sei er, so seine Selbsteinschätzung, „viele Jahre gewiß ein engagiert treuer Diener und nützlicher Idiot“ gewesen.
Am Ende der Geschichte findet man Teile des Nachlasses umfassend durchforstet und kritisch ediert: zwischen Buchdeckeln. In der Stadt, im Archiv an der Universität, wurde die Hinterlassenschaft des Hausherrn aus dem Villgratental durchleuchtet – von Germanisten, Historikern, Volkskundlern. Das Ergebnis: vier Bücher im Schuber, jeweils ein Band Zeitgeschichte, Literatur und Kultur („Thurntaler“) – und ein Band zu jenem Denken, das hinter Trojers Arbeit von vier Jahrzehnten steht. Erscheinen werden sie im Herbst 2011 im Haymon Verlag.

***

Wie Trojer einen Essay (nicht) schrieb.

Lieber Markus,

luft holen gehen ein wenig aus dieser enge auf diesen zeilen, wir sind wieder die fünfzig minuten zur haselstaude gegangen, zwischen aufsetzen und reinschrift, schnell noch speichel auf die zunge des umschlages, der klebrige rand hält der treue diener hat das seine getan, zündet sich sein pfeifl an und schaut zwischen ironischen fingern durch (…)
froh bin ich, daß morgen wieder schon der letzte tag ist, mich drückt nämlich noch eine versprochene auftragsarbeit, ich muß sagen, daß ich sie dem waibl zugesagt habe, es handelt sich um die badlsache in prags, bisher habe ich stichwörter aufgesammelt, erst muß ich sie jetzt zusammensuchen, ich traue ihnen zu, daß sie mich aufstacheln, immer ist mir am liebsten das hineingehen in den nebel, der erste schritt in bodenloses, das waten in der luft wie im traum, ein auffallen, das nicht wehtut, da ist mir die erde leicht
es soll etwas länger sein als meine gemessene seite, ich habe die lust umzuhauen, und in der nächsten wendung möchte ich das zarteste zwischen den ballen fassen, aber ich bin steif vom widerstand und fausten, mir fällt schon jeder vogel vom wipfel, ich denke, ich sollte ihn nicht anrühren, meine sprache verschreckt mich wie ihn, ich weiß also nicht, was es abgibt, ein essay soll es halt werden, ich möchte, daß es kein klassischer wird, und die zangengeburt wird man ihm ohnehin ansehen, momentan wünsche ich, daß Du ihn nie zu gesicht bekommst, aber das kann sich ändern, wie ich weiß von mir (…)
ich hätte jetzt das alter zu dramatischen stücken, Du sagst es, (…) genau ist es die frage, ob sie die rote machen soll, so mancherlei engagement erweist sich natürlich als ein verhohlener selfservice, die folgen einer weitreichenden ai-post beispielsweise kennt man nie, nämlich keine, aber auch dies ist nicht so sicher nicht, ich halte halt verdammt auf das wort, ein eigentlicher satz, der bleibt, ist mir das leben wert, soviel kann ich sagen
nicht zu vergessen, für den ersten „schluiferer“ wird es der mäßige sp-beitrag wohl tun müssen, wenn schon, streich halt weg und biege den anfang halbwegs bei
Du hast auch eine ganz andere leseliteratur, ich werde Dir nicht folgen können
23 uhr 09 und ins bett zur bettlektüre von dieter forte „kaspar hausers tod“, einverstanden

Den guten Maientag Dir H.1


Dieser Brief an Markus Wilhelm aus dem April 1981, in dem er von der „auftragsarbeit“ zur „badlsache in prags“ für Gunther Waibl spricht, provoziert mehrere Fragen: Hat Markus Wilhelm den besagten Essay über das Heilbad Prags oder Bad Altprags, wie das Heilbad in einem Seitental des Südtiroler Pustertales auch genannt wurde, jemals zu Gesicht bekommen? Gibt es eine Publikation zu diesem Thema? Findet sich irgendwo im Nachlass Trojers dieser ungefähr einseitige „klassische“ Essay zu Prags, in dem Trojer seine Recherchen und Erkenntnisse gebündelt hat? Wo sind die „Stichwörter“ notiert, die Trojer „aufgesammelt“ hat? Oder hat das Thema Trojer doch nicht genug „aufgestachelt“? Haben vielleicht doch die Schwierigkeiten beim Verfassen des Textes, mit denen er laut seinem Brief zu kämpfen hatte, einen „fertigen“ Text verhindert? Eine Antwort kann man nach dem Blick in Trojers Pu
blikationen mit großer Wahrscheinlichkeit geben: Es gibt keine Veröffentlichung eines Essays explizit über Prags. Doch wo die Suche nach dem Manuskript des Prags-Essays und den vorangegangenen „Stichwörtern“ im viele Kartons umfassenden Nachlass Trojer beginnen? Denn in der von Trojer zu Lebzeiten versammelten Hängeregistermappe „PRIVAT“, in der sich seine literarischen Arbeiten befinden, gibt es kein Manuskript zu Prags, und auch im Umfeld seiner Essays, Zeitungsartikel und Glossen führt die Suche nach dem Prags-Essay zu keinem Ergebnis.
So bleibt nur die Möglichkeit – Trojers Arbeits- und Denkweise verpflichtet – intuitiv-assoziativ und ohne vorher eine zu enge Perspektive einzunehmen in den Journalen, Briefen und Sammlungen, den Kartons und Hängeregistermappen zu stöbern und zu blättern. Dabei stellt man bald fest, dass sich im Nachlass Trojers auffallend häufig Materialien und Notizen zum Thema Südtirol finden – und das bereits vor Trojers Arbeit am Prags-Essay 1981. Eine Hängeregistermappe mit der Aufschrift „Südtirol / Option / G. Mahler“ umfasst beispielsweise zahlreiche Zeitungsausschnitte und Artikel aus den 1970er und 1980er Jahren, teilweise auch schon aus früheren Jahrzehnten.
Besonders aufschlussreich sind in Zusammenhang mit Südtirol und Prags aber die Journale. 1978 notiert Tro-
jer in einer Journaleintragung – inspiriert von dem Fernsehfilm Veruntreute Landschaft von Milan Dor und Gustav Peichl, den er am 26. 10. 1978 gesehen hat – seine Idee von einem „TV-Film vom Pustertal grenzüberschreitend! / Auch f. d. Schulfunk verwendbar / Kulturfilm!“2 Seine in der Folge notierten Assoziationen zu diesem Film reichen – nach der Reihenfolge der Orte bei einer Fahrt von Ost- nach Südtirol – von „k. u. k. Reminiszenzen Weitlanbrunn“ und „Mann der nach Prags-KZ geliefert wurde“ über die „Niederdor-
fer Kirche“ und den Stegermarkt in Bruneck bis hin zu „Zug langsam bei Rienzbrücke“. Trojers Assoziationen sind auf den ersten Blick nicht leicht zu entschlüsseln: Was hat die kleine Ortschaft Weitlanbrunn mit der k. u. k. Monarchie zu tun und hat es in besagtem Prags, zu dem Trojer 1981 einen Essay plante, ein Konzentrationslager gegeben? Im Fall des Lagers Prags hat sich Trojer schon früh interessiert und informiert, hat nachgefragt und gesammelt über den Transport von 139 prominenten SS-Häftlingen aus deutschen Konzentrationslagern nach Südtirol in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs.3 Um die Verbindung zwischen k.u.k. und Weitlanbrunn entschlüsseln zu können, hilft ein Klick in Google nicht, auch Trojers weitere Journaleintragungen verraten darüber nichts. Charakteristisch für Trojers Arbeitsweise ist, dass er in Notizen, Vorarbeiten und Journalen, aber auch in Texten, Essays und Glossen sein umfangreiches Wissen assoziativ miteinander in Verbindung gebracht hat. Er wusste, woher er seine jeweiligen Kenntnisse hatte, er kannte seine Quellen und Gewährsleute auswendig, wusste, wo nachzuschlagen und nachzufragen war. Dem Forscher, der seine Arbeitsweise und Arbeitsschritte rekonstruieren will, bleibt nur, im Nachlass weiter nach Verbindungen, Querverweisen und Quellen zu suchen und sich von verschiedenen, auf den ersten Blick scheinbar unzusammengehörigen Spuren führen zu lassen. Wenn in den Notizen und Sammlungen zu der von Trojer Ende der 1970er und Anfang der 1980er geplanten, aber
nie umgesetzten „Osttirol-Anthologie“ immer wieder der Name Arnolt Bronnen und sein Theaterstück Anarchie in Sillian (1924)4 fallen, scheint dies zunächst nichts mit k. u. k. und Weitlanbrunn zu tun zu haben, doch die Verbindung wird bei weiterer Recherche klar. Trojer verfasste zu Bronnens Stück 1981 eine Buchbesprechung für die Osttiroler Heimatblätter, in der er erklärt, wie der Wiener Dramatiker dazu gekommen war, ein Theaterstück mit dem Bezug auf die Marktgemeinde Sillian im Osttiroler Pustertal zu verfassen: „Es dürfte in der Tat so gewesen sein, daß Bronnen in dem damals bei den Wiener Theaterleuten und Schauspielern sehr renommierten Badhotel Weitlanbrunn Sommerfrische machte, von der zwischen Kraftwerksgegnern und -befürwortern geführten Polemik, die sich über ein halbes Jahrzehnt hingezogen hatte, Kenntnis erhielt und sich dadurch zu diesem Bühnenstück angeregt sah.“5
Passend zu den eben genannten Notizen zu Weitlanbrunn und Prags begegnet in einem der folgenden Jour-nale Ende 1978 bei einer Auflistung von historischen Bauten in Südtirol6 das Karerseehotel am Pragser Wildsee, das ebenfalls von einiger Prominenz besucht worden war. Der Agatha-Christie-Weg am Pragser Wildsee erinnert heute noch an den Aufenthalt der Schriftstellerin im Sommer 1927, die Kulisse des Pragser Wildsees sei sogar in einem ihrer Romane verarbeitet worden.7 Weitere prominente Gäste des Grandhotel Karersee
sollen Arthur Schnitzler, Winston Churchill oder Karl May gewesen sein.8 Diese Namen seien deshalb erwähnt, weil auch Trojer immer wieder sammelte, wer
in der Region Ost- und Südtirol geurlaubt hatte und vor allem wer dort künstlerisch tätig gewesen war. Dies zeigen seine Sammlungen zu Autoren, die Texte über oder in Osttirol geschrieben haben9, wie bereits erwähnter Arnolt Bronnen, oder eine Auflistung der Autoren „Kafka, Morgenstern, Musil, Herzmanov-
sky-Orlando […], Schnitzler, Ezra Pound“ zum Stichwort Meran in eben genanntem Journal.10 Auch in seinem Essay Pustertaler Pastorale, erschienen 1978 in der Südtiroler Zeitschrift Arunda, spielt Trojer auf eine Übernachtung Richard Strauss’ in Brixen und auf Ezra Pounds Südtiroler Jahre an, außerdem auf einen bekannten Wiener Künstler und Sommerfrischler im Südtiroler Pustertal, an den die heute noch alljährlich stattfindenden Musikwochen in Toblach erinnern, nämlich den Komponisten Gustav Mahler, der in den Sommern 1908 bis 1910 in seinem Komponierhäuschen in Toblach gearbeitet hatte.
Trojer schreibt in der Pustertaler Pastorale recht lakonisch-ironisch: „Im konservierten Rest Altösterreichs werden die Kaiser Karl und Franz-Josef wie Brustkaramellen gehandelt. Die Paten pflegen den Firmlingen die gefährlichen Zinnen und den unergründlichen Pragser Wildsee zu zeigen. In den Mänoverruinen tropft es, die Tropfen werden gezählt, wenn sie aufschlagen. Wenn G. Mahler einen einzigen Ton für sein Lied von der Erde in Altprags fand, muß ihn ein verschreckter Bergfink verloren haben.“
Den hier erwähnten Topos vom Firmausflug zum Pragser Wildsee – in Osttiroler Familien tatsächlich weit verbreitet – verarbeitet Trojer übrigens auch in einem Gedicht:

vogelleicht
ruschs hand
streich auf der backe
auf der axl die
aufgelegte andere
des paten am
pragser wildsee
spätestens zer
platzte er vor
aller augen o
herr j.
(> ausflug der firmlinge <)11

Zum Namen Gustav Mahler finden sich im Nachlass Trojers an mehreren Stellen Sammlungen und Notizen: In einer Kassette zu Gustav Mahler12 sammelte Trojer Zeitungsartikel, Notizen und eigene Niederschriften zu Mahlers Sommerfrische in Toblach, Artikel zu den Mahler-Wochen in Toblach, Kopien von Aufsätzen aus Büchern über Mahler, Abschriften aus den Briefen Mahlers und Mitschriften von Referaten anlässlich einer Tagung in Toblach. Auch in der bereits genannten Sammlung zum Thema „Südtirol / Option / G. Mahler“ finden sich Zeitungsartikel zu Gustav Mahler.13 Zu Mahler gibt es sogar eine Publikation von Trojer in Form einer Pustertaler Chronik, der Glosse, die Trojer von April 1981 bis November 1982 regelmäßig für die Osttiroler Wochenzeitung Osttiroler Bote verfasste: Aus den Erinnerungen, die in dem 1978 erschienenen Buch Erinnerungen an Gustav Mahler 14 von Alma Mahler-Werfel versammelt sind, montierte Trojer Zitate und verarbeitete sie im Juli 1981 zur Glosse Gustav Mahler in Toblach.15 In einer wahrscheinlich früheren Planungsphase bzw. Fassung montierte Trojer Zitate aus zwei Briefen von Gustav Mahler aus dem Jahre 1909 an Alma Mahler, in denen es um die Einheimischen und vor allem um den Lärm geht, den die „muntern Berg- und Hausbewohner“ verursachen. Trojer betitelte diese Glosse mit Mahlers Ausruf Die Menschen machen einen Lärm!16 An den Brief angeschlossen erzählt Trojer von Mahlers Zeit in Toblach und schließt mit einer Anekdote von einem Klaviervertreter, der Mahler auch mit viel Lärm belästigt hatte – die Anekdote findet man ebenfalls in Alma Mahlers Erinnerungen. Erschienen ist diese Version der Glosse, die laut einer handschriftlichen Notiz Trojers am maschinschriftlichen Manuskript für eine Veröffentlichung am 23. Juli 1981 im Osttiroler Boten geplant war, nicht.
Und so schließt sich von Bronnen und Weitlanbrunn über Mahler und Toblach der Kreis zu Prags. Die Linie gibt aber auch eine Forschungslinie in Trojers Arbeit vor, aus der zahlreiche Sammlungen und Materialbe-stände entstanden sind: das Osttirol und Südtirol verbindende Pustertal, an dem sich nicht nur Trojers dis-
ziplinübergreifendes Denken, sondern auch sein grenzübergreifendes deutlich zeigt. Zu diesem Thema publizierte Trojer mehrere Texte, wie seine vorhin erwähnten Glossen der Pustertaler Chronik, seine Texte Pustertaler Pastorale und Vom Süpplein, das auf Bergbeleuchtungsfeuern gekocht wurde, beide 1978/79 in der Nummer 7 der Südtiroler Literaturzeitschrift Arunda erschienen, oder sein Zeitungsartikel Eine gleichgültige Nachbarschaft, eine Auftragsarbeit für die FF-Südtiroler Illustrierte 1985.17 Besonders interessiert haben ihn dabei das Verhältnis und die gegenseitige Wahrnehmung zwischen Ost- und Südtiroler Pustertal(ern). Seine persönlichen Kontakte zu Südtirolern, die sich ab den 1980er Jahren in einem intensiven Briefwechsel mit Künstlern, Wissenschaftlern und Intellektuellen wie Siegfried Höllrigl, Gunther Waibl, Leopold Steurer, Hans Wielander oder Norbert C. Kaser zeigen, datiert Trojer in einem Brief mit 1976. Er schreibt in dem Brief über sein Verständnis der Grenzregion Pustertal folgendermaßen:

Natürlich ist auch wieder „über den Zaun“ ins südtirolische Pustertal geschaut. Selber habe ich erst seit fünf Jahren mit Leuten im italienischen Tirol persönliche Bekanntschaft. Von selber hat sich das nicht ergeben. Ich hab bewußt Kontakte aufgenommen und pflege sie absichtlich. Dabei bin ich durchaus kein Tiroler Vereinigungs- und Grenzbereinigungschauvinist. Es geht mir um kulturelle Grenzüberschreitungen, und an der Salurner Klause hört mir die Welt nicht auf. Zuweilen war ich benommen zu sehen, wie wenig Südtiroler von Österreich wissen und halten.18

Der Grund, warum Trojer im Mai 1981, als er diesen Brief verfasste, „über den Zaun“ ins Pustertal geschaut hat, könnte seine Arbeit an der „badlsache in prags“ gewesen sein, denn gut zwei Wochen vor diesem Brief hatte er Markus Wilhelm von diesem Projekt erzählt. Und bereits im Februar 1981 schrieb er an den Historiker und Journalisten Gunther Waibl, mit dem er 1980 die Nummer 8 der Kulturzeitschrift Föhn zum Thema „Außenseiter“ redigiert und dem er den Prags-Essay zugesagt hatte: „zum pragser wildbad alias ‚pad brobis‘ sammle ich vorderhand stichwörter als zündstoff, ich muß mich da ganz kurgastlich einstimmen, um die fanes-geister raunen zu spüren“.19
Doch finden sich diese Stichwörter, von denen Trojer gegenüber Waibl und Wilhelm spricht, in einem der Journale aus der ersten Jahreshälfte 1981? Auf den ersten Blick lassen sich von den Notizen der Journale keine Verbindungen zu Prags herstellen. Zwar kehrt eine in ähnlicher Form für den „Kulturfilm Pustertal“ 1978 bereits notierte Assoziation „Bronnen / KZ-Häftlinge / Mahler / Lungensüchtige“ bereits zu Beginn des Journals im Februar 1981 wieder, doch der Name Prags taucht in diesem Journal nicht auf. Es reihen sich scheinbar zusammenhanglos und unzusammenhängend Wörter, Begriffe, Satzteile und Beobachtungen wie folgende aneinander: „mit abgewinkeltem Arm, einem Bein, Kopf in den Handteller gelegt“, „S. Theobald“, „HAUPTHAUS GESCHLOSSEN BITTE WENDEN SIE SICH AN VILLA AMALIA“ oder folgender Absatz, der von Trojer durchgestrichen wurde, was oft darauf hinweist, dass er einen solchen Text anderweitig verwertet hat:

Marterlmalerei: die blaue Wasserschlange, die das Unglücksopfer verschlang, der galoppierende Steinschlag, der es traf, die Krammlahne, die es preßte, der fallende Baum, der es fällte, der zackige Blitz, der es zu Boden streckte, sachkundige Grausamkeit, wo kindl. Freude, die lockenden Fortpflanzungsapparate der Pflanzen wurden fraulicher Vorliebe vorbehalten, Männer taten sich Mannliches an den Hut, hinter das Hutband, den Gamsbart, das Edelweiß 20

All diese Eintragungen ergeben ohne Verbindung zum Nachlass, zu Sammlungen und Notizen Trojers oder Hintergrundinformationen keinen Sinn, selbst einzelne Wörter erschließen sich ohne den Kontext nicht.
Im folgenden Journal ab März 1981 wird allerdings in einer Auflistung von Dingen, die zu erledigen sind, eine Fahrt nach Prags ohne Datumsangabe erwähnt.21 Direkt auf diese Liste folgen – wiederum nicht entschlüsselbare – Notizen wie „Die bunte Warenwelt – zu wahren Welt“ oder „1 Scharnierproblem“. Im Juni 1981 berichtet Trojer schließlich von einer Fotoausstellung von Paolo Biadene und Roberto Amplatz, in der „Hunderte Fotos + [?] Altprags!“ gezeigt wurden. Als Veranstaltungsort nennt Trojer aber ohne genauere Angabe nur „in der Alten Turnhalle“.22 Dabei wird es sich um die Ausstellung im Sommer 1981 der Alten Turnhalle in Bruneck gehandelt haben, die eine „Dokumentation über die Pustertaler Heilbäder, im besonderen über Bad Altprags“ zeigte.23 Stand diese Ausstellung in irgendeinem Zusammenhang mit Trojers Auftragsarbeit zu Prags für Gunther Waibl? Weder in den Journalen noch in der Korrespondenz finden sich dazu Hinweise. Die Suche nach dem Prags-Essay in den Journalen 1981 führt also auch zu keinem Ergebnis.
Schließlich – im Nachlass Trojer bei Karton 91 angelangt – könnte man ein unscheinbares Konvolut eines zehnseitigen maschinschriftlichen Manuskripts ohne Titel oder Überschrift und eines neunseitigen handschriftlichen Manuskripts beinahe übersehen. Es liegt inmitten von volkskundlichen Sammlungen, davor finden sich Hofgeschichten aus dem Villgratental, danach das Manuskript eines Theaterstücks, in dem vermutlich Trojer zusammen mit einigen Freunden die lokale Sage des Thurntaler Urban abgewandelt und modernisiert hat, anschließend gibt es ein umfangreiches Konvolut mit Rezensionen, Zeitungsausschnitten, Manuskripten von mehreren Beiträgern für den Thurntaler, Veranstaltungshinweise, Folder und Postwurfsendungen zu allen möglichen Themen, Typoskripte von Glossen für die von Trojer für den Osttiroler Boten verfasste Pustertaler Chronik, Abschriften von Tagebüchern aus dem 19. Jahrhundert, ein Stellungsinventar des Widum in Obertilliach 1727 und vieles andere mehr. Das maschinschriftliche Konvolut trägt keinen Titel, lediglich am Ende der ersten Seite des handschriftlichen Konvoluts stößt man auf die handschriftliche Notiz: „Prags 1 Essay“.24

Der Essay stellt somit ein wunderbares Beispiel für Trojers interdisziplinäre Arbeitsweise in doppelter Hinsicht dar: durch seine Lage zwischen den volkskundlichen Sammlungen und durch die Interdisziplinarität, die in den darin behandelten Themen zum Ausdruck kommt. Nur so und im Kontext des gesamten Nachlasses erklärt sich, warum ein literarischer Essay in einen volkskundlichen Kontext gebracht wird.
Und bei der Lektüre des Essays entschlüsseln sich auch die vorher beschriebenen Notizen aus den Journalen vom Feber und März 1981. Sämtliche Passagen aus dem Journal Feber 1981 waren nämlich Vorarbeiten zum Prags-Essay und finden sich teilweise direkt übernommen oder nur leicht abgewandelt in dem Manuskript wieder. So werden einzelne Begriffe auch verständlich: In der Villa Amalia erkennt man nun ein Hotel in Prags. „Haupthaus geschlossen“ steht als Zwischenüberschrift bzw. Abtrennung zwischen den zwei Absätzen der zweiten Seite des handschriftlichen Manuskripts. Der Absatz mit der Marterl-Malerei ist fast unverändert im Essay übernommen, ebenso die oben genannten Notizen „Die bunte Warenwelt – zu wahren Welt“ oder „1 Scharnierproblem“. Und St. Theobald entpuppt sich als Kirchlein des Hl. Theobald, dem Kontext ist zu entnehmen, dass sich dieses Kirchlein in der Nähe des Bades befinden muss. Einen Beleg dafür findet man aber erst durch Recherche über den Essay und den Nachlass hinaus, nämlich bei Hermann von Gilm, dessen Gedicht über den Hirschbrunnen in Altprags Trojer gekannt hat, erwähnt er doch später im Essay Gilm neben Arnolt Bronnen und Paula Gonzaga von
Mantua als einen der „Indikatoren des Hirschbrunnens“, in denen er „nachgeblättert“ hat.25 Auch folgende Passage stammt in ihrer ursprünglichen Form aus dem Journal. „Ein abgewinkeltes Bein, den aufgestützten einen Arm spitz im Ellbogen, in den Handteller gelegtes Haupt. Johannis des Täufers in den Gründen von Gomiod liegend, verfestigt sich der Boden unter dem Boden.“ Hier wird klar, worauf sich die Beschreibung der Körperhaltung bezieht, nämlich auf eine Darstellung von Johannes dem Täufer. Aber: Welche Darstellung genau gemeint ist oder wo sie sich befindet – in der Pfarrkirche des nahe gelegenen Toblach gibt es ein Deckengemälde des Johannes – wird nicht klar. Hier zeigt sich aber, dass durch das Entschlüsseln einzelner Passagen als Vorarbeiten nicht zwangsläufig der Sinn bzw. die Aussage dahinter klar wird. An diesen Beispielen wird eines der bezeichnenden Charakteristika des Prags-Essays wie auch anderer literarischer Texte Trojers deutlich: Der Essay ist nicht „leseläufig“26, es ist ein vielfältiger Text, der sich inhaltlich aus unterschiedlichen, nicht immer nachvollziehbaren und meist ungenannten Quellen – volkskundlichen, historischen, geografischen und gesellschaftspolitischen – speist. Fehlt das Wissen um diese Quellen und Hintergründe, bleibt vieles unverständlich und hermetisch. Verstärkt wird dies dadurch, dass die inhaltliche Verschränktheit sich in einer komplexen sprachlichen Struktur widerspiegelt. Wie Trojer sich dem Prags-Thema sprachlich zu nähern versucht hat, formuliert er fast programmatisch zu Beginn des Essays:

Die einen versuchen, mit Umgehungen mit den Lieferanten der Sinnenödnis in den Einschichten zu Rande zu kommen.
Ich versuche dasselbe in Annäherungen mit der Sprache vom Reden über die Sachen in ihren Umständen. Nun ist das Reden in der Sprache, die den Sachen umständlich eignet, in Konventionen weit verfahren, so daß alle Sprechweisen die Natur der Sachen eigentlich zudeckt. […]
Andererseits gilt es mir, den ungeheuren Etikettenschwindel zu zerreißen, der die letzten klarsichtigen Einschlüsse verpickt. Dabei bediene ich mich einer unerlaubten Zeichensprache, die fürs erste durch ihre Unverständlichkeit irritieren soll.

Der Essay verbindet und vermischt verschiedene Stilschichten, objektiv-sachliche Faktenwiedergabe zu Landschaft, Topografie, Geschichte und Überlieferung wechselt unvermutet mit assoziativ-poetischen Passagen, die wiederum unterbrochen werden von metasprachlichen Einfügungen und persönlichen Kommentaren zur Methode und zum Schreiben, auf die dann wieder nüchterne Beobachtungen und Beschreibungen des Tagesablaufs und der Zustände in Bad Prags folgen. Ein weiteres besonderes Kennzeichen des Prags-Essays, das in den anderen Pustertal-Texten und in literarischen Arbeiten Trojers immer wieder begegnet, ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, das In-Beziehung-Setzen der Gegenwart mit der Vergangenheit, um gegenwärtige Verhältnisse erklären, einschätzen, verstehen und gleichzeitig kritisch hinterfragen zu können. Ist doch der Ausgangspunkt bezeichnenderweise ein Heilbad, das zur Entstehungszeit des Essays geschlossen, verwaist und verfallen war. Wie sich die Ortschaft Prags mit dem Heilbad und den Hotels, in weiterer Folge das gesamte Pustertal zu Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem beliebten Sommerfrischeziel für Politiker, Künstler und Intellektuelle aus dem gesamten Gebiet der k.u.k.-Monarchie entwickelt hatte27, welche Rolle dabei gesellschaftspolitische Hintergründe gespielt haben, wie die politischen Verhältnisse Leben und Alltag der Menschen im Pustertal beeinflusst haben, wie diese mit Traditionen und Neuerungen umgegangen sind und umgehen, all das wird im Prags-Essay mitreflektiert. Trojer evoziert die Erinnerung an die Blütezeiten des Heilbades und verknüpft dies mit aktuellen Zuständen in der Gegenwart: Fremdenverkehr und bäuerliche Welt, Werbeslogans und Dialekt, unberührte Natur und Zerstörung der Landschaft, Religion und Aberglaube. Mit feinen, tiefsinnigen Beobachtungen zeichnet Trojer in wenigen Strichen, oft bewusst mit den Verfahrensweisen der Verkürzung und Reduktion operierend, seine hintergründige Kritik auch an gegenwärtigen Verhältnissen. Die verschiedenen Zeitebenen werden zusammengeführt und übereinandergelegt, die fragmentarischen, oft lose aneinandergereihten Eindrücke und Beobachtungen sind nicht leicht zu entschlüsseln, weil sie, so fiktiv und artifiziell sie vielleicht manchmal scheinen, gerade auf realen Wirklichkeiten oder auf volkskundlichen und historischen Zusammenhängen und Hintergründen gründen. Die Grenzen eines „klassischen Essays“ hat Trojer wohl auch bewusst überschritten – einmal mehr, da der Essay wohl noch im Entstehungsstadium war, war er doch noch um vieles länger als ungefähr eine Seite, wie von Waibl verlangt.
Nach den Briefen 1981 brechen die Notizen und Erwähnungen zu Prags ab. Ob Trojer selbst das Projekt nicht zu Ende führen wollte, ob äußere Umstände eine weitere Arbeit daran verhindert haben, dazu finden sich keine Hinweise. Mit Gunther Waibl korrespondiert er auch nach 1981 noch regelmäßig, der Prags-Essay wird aber in keinem Brief mehr erwähnt und auch im Folder zur Fotoausstellung Altprags 1981 ist er nicht publiziert worden.28 In einer Mappe von Konzepten für den Thurntaler taucht allerdings der Begriff Prags nochmals auf. Trojer notiert auf einem Zettel „1. J. Trojer PRAGS“29, womit er eine Publikation des Essays im Thurntaler angedacht haben könnte, zu der es aber auch nie gekommen ist.
Dass der Essay nicht veröffentlicht wurde, tut ihm als Beispiel, an dem sich Trojers Arbeitsweise besonders gut zeigen lässt, keinen Abbruch. Zahlreiche der beinahe unzähligen Projekte Trojers mussten – teils aus Zeitmangel, teils weil sich Neues, noch oder mindestens ebenso Interessantes in sein Blickfeld geschoben hatte – unfertig bleiben. Oft bildeten gerade solche unfertigen Projekte und Arbeiten wieder den Grundstein für neue Arbeiten. Das Stichwörter Aufsammeln und Zusammensuchen, wie es Trojer im eingangs zitierten Brief an Wilhelm als seine grundlegende Arbeitsweise beim Prags-Essay angeführt hat, war also auch das Essentielle für weitere Arbeiten – es war seine Arbeit.
„[…] mehr als ein fertiges, in sich abgeschlossenes Erzeugnis, ist der Beitrag ein noch im Gange stehender Prozess; […] Vollkommenheitsansprüche zu erheben sei abseits von uns. Uns geht es eher um die Aufzeichnung der Zusammenhänge verschiedener Teilbereiche zueinander und zum Ganzen, als um die Ausführung der einzelnen Teilbereiche selber.
Vom Allgemeinen zum Einzelnen und umgekehrt sei der Weg.“

Dieses Zitat stammt nicht Trojer, sondern von Roberto Amplatz, Paolo Biadene, Anna Maria Engl und Gunther Waibl, Namen, die eng mit Trojers Prags-Arbeit verbunden sind. Es stand im Vorwort zu einem Konvolut, das gar nicht weit entfernt vom Prags-Essay im Nachlass Trojer liegt und das für ihn eine wichtige Quelle bei seiner Arbeit am Prags-Essay gewesen sein mag. Das geschlossene, 42 Seiten zählende Konvolut ist bereits mit Dezember 1978 datiert.30
„Vom Allgemeinen zum Einzelnen und umgekehrt sei der Weg“ – diese Aussage trifft ziemlich genau Trojers Denk- und Arbeitsweise, auch und vor allem bei der Arbeit am Prags-Thema: Vom Allgemeinen – Südtirol und seine gesellschaftspolitische Situation vor dem Hintergrund der historischen Entwicklungen und in Beziehung zu Ost- und Nordtirol – zum Einzelnen – dem exemplarischen Fall Bad Prags in einem Seitental des Südtiroler Pustertals – und davon ausgehend wieder umgekehrt. Eine solche Kreis- und Suchbewegung verfolgte Trojer in fast allen seinen Arbeiten und dies meist in einem ganz unvoreingenommen-spielerischen, unkonventionell-freien Zugang, eben über den „schritt in bodenloses, das waten in der luft wie im traum“.

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1   Brief von Johannes E. Trojer an Markus Wilhelm, 29. 04. 1981. Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Nachlass Johannes E. Trojer, Korrespondenzen, Kassette 20, M02.
2   Notizbuch „1978“ [10. 3.–26. 11. 1978], Eintrag 26. 10. 1978. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Lebensdokumente, Kassette 26, M09.
3   Vgl. Hans-Günther Richardi: SS-Geiseln in der Alpenfestung. Die Verschleppung prominenter KZ-Häftlinge von Deutschland nach Südtirol. Bozen 2005.
4   Interessant ist hier auch, wie Trojer auf dieses Stück mit scheinbar direktem Osttirol-Bezug gestoßen ist. Er beschreibt dies in einem Brief an Oswald Kollreider anlässlich einer Recherche zu Anarchie in Sillian in der Wiener Nationalbibliothek 1976: „daß lediglich der titel von sillian handelt das stück spielt im kraftwerk sillian […] habe dies ein bißchen überschaut nicht ganz ausgelesen und abgegeben nichts von lokalhistorischer bedeutung typischer expressionismus auf den ersten blick heute vollkommen unspielbar schondorff ein mitpreisrichter bei den rauriser literaturtagen zitiert bronnens anarchie in sillian in seinem westösterreichführer so kam ich dar-
auf“. Brief von JT an Oswald Kollreider, 24. 02. 1976 [?]. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Korrespondenzen, Kassette 11, M42. Zu Arnolt Bronnen gibt es auch eine eigene Sammlung im Nachlass Trojer: Sammlung „Literaten Jesse Thoor Arnolt Bronnen“. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Sammlungen, Kassette 32, M06.
5   J. Trojer: A. Bronnen: Anarchie in Sillian (Buchbesprechung). In: Osttiroler Heimatblätter, 49. Jg., 26. 11. 1981, Nr. 11.
6   Notizbuch „19781103“, Eintrag undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Lebensdokumente, Kassette 26, M16.
7   Agatha Christie „verarbeitete ihre Eindrücke in ihrem Roman ‚Die großen Vier‘, wo sie das Felsenlabyrinth, in dem die Räuber-
bande ihr Versteck hatte, beschrieb.“ Vgl. dazu: http://www.suedtirol.de/front_content.php?idcatart=161&lang=3&client=, Stand 12. 7. 2009.
8   Vgl. dazu: http://www.monte-welt.com/Alpen-Archiv/Archiv-Geschichten-ueber-Berge/Die-vergessenen-Palaeste.html, Stand 2. 7. 
2009.
9   Auch der Wiener Lyriker Jesse Thoor (= Peter Paul Höfler), der 1952 während eines Aufenthalts bei Freunden in Matrei i. O. verstarb, findet sich auf Listen zu Trojers geplanter „Osttirol-Anthologie“. Trojer verfasste auch einen Artikel zu Thoor in den Osttiroler Heimatblättern: Johann Trojer: Jesse Thoor. In: Osttiroler Heimatblätter 5/1977, 45. Jg.
10   Notizbuch „19781103“, Eintrag undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Lebensdokumente, Kassette 26, M16.
11   Unveröffentlichtes Manuskript „bei ihr zählt (> tante moide mit 77 <)“ und weitere Gedichte, darunter „vogelleicht (> ausflug der firmlinge <)“, undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Werke, Kassette 1, M05. 12   Sammlung „Gustav Mahler-Woche“. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Sammlungen Kunst und Kultur, Kassette 35, M04 M05.
13   Sammlung „Südtirol / Option / G. Mahler“. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Sammlungen, Kassette 40, M04. 14   Die erste Auflage war bereits 1971 im Propyläen-Verlag (Frankfurt a. Main, Wien u. a.), hrsg. von Donald Mitchell, erschienen. Trojer zitiert aber die Ausgabe aus dem Jahre 1978, erschienen im Ullstein-Verlag, ebenfalls Frankfurt a. Main, Wien u. a.
15   Johannes E. Trojer: Pustertaler Chronik. Gustav Mahler in Toblach. In: Osttiroler Bote, Nr. 28, 16. 7. 1981.
16   Manuskript „Pustertaler Chronik. Die Menschen machen einen Lärm!“. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Werke, Kassette 2, M15. Es handelt sich dabei um die Briefe vom 15. und 16. Juni 1909, die Mahler an Alma geschrieben hatte. Siehe: Ein Glück ohne Ruh’. Die Briefe Gustav Mahlers an Alma. Hg. und erläutert von Henry-Louis de La Grange und Günther Weiß. Berlin 1995.
17   Alle genannten Texte sind in Band 1 der Edition abgedruckt, lediglich der Text Eine gleichgültige Nachbarschaft findet sich in Band 2.
18   Brief von JT an Josef Dapra, 10. 05. 1981. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Korrespondenzen, Kassette 9, M08. 19   Brief von JT an Gunther [Waibl], 06. 02. 1981. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Korrespondenzen, Kassette 19, M25.
20   Notizbuch „Feber 1981“, Eintrag undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Lebensdokumente, Kassette 26, M38.
21   Notizbuch „ab März 1981“, Eintrag undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Lebensdokumente, Kassette 26, M39.
22   Notizbuch „Juni 1981“, Eintrag undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Lebensdokumente, Kassette 26, M43.
23   Siehe dazu den kurzen Artikel: O. N.: Fotoausstellungen in Bruneck. In: Osttiroler Bote, Nr. 28, 16. 7. 1981, 19.
24   Unveröffentlichtes Manuskript und Typoskript „Prags. Ein Essay“, [ca. 1981]. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Werke, Kassette 2, M07. Die beiden erhaltenen Versionen unterscheiden sich nur geringfügig voneinander, einzelne Sätze bzw. Satzteile wurden weggelassen. Entscheidend verändert haben sich aber Anfang und Ende, der erste Absatz der handschriftlichen Version wurde zum letzten Absatz der maschinschriftlichen und der erste Absatz der maschinschriftlichen findet sich in der handschriftlichen am Ende der dritten Seite.
25   „Das Kirchlein von St. Theobald / Ave Maria leise flötet;“ Hermann von Gilm: Der Hirschbrunnen zu Altprags. In: Hermann von Gilm: Gedichte. Innsbruck 1902, 189–191, hier 189.
26   „wie kann man überhaupt heute noch einfach noch leseläufig erzählen, ich hab da die größten vorbehalte“. Brief von JT an Markus Wilhelm, 11. 10. 1980. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Korrespondenzen, Kassette 20, M01.
27   Stark abhängig war dies vom Bau der Bahnstrecke. Vgl. dazu u. a. den unveröffentlichter Essay Trojers: Unveröffentlichtes Typoskript „Die höchste Eisenbahn. eine volks- und sprachkundliche Ermittlung, veranlasst durch das 100-Jahr-Jubiläum der Pustertalbahn 1971“, undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Werke, Kassette 7, M18. 28   Dies bestätigte Gunther Waibl in einem Mail an die Verfasserin am 08. 01. 2010.
29   Hschr. Notiz, undatiert. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Werke, Kassette 4, M01. Aus den Datierungen auf der Rückseite lässt sich ableiten, dass die Notiz um bzw. nach 1983 entstanden sein muss.
30   Konvolut „‚Bad Altprags bei Niederndorf im Pusterthale.‘ (In einem Tal zwischen Vergangenheit und Zukunft) Überlegungen zu ‚T.‘“, Dez. 1978. Brenner-Archiv, Nachlass Trojer, Werke, Kassette 4, M04. Das Kürzel „T.“ steht für Tourismus. Ob der für eine Zeitschrift zusammengestellte siebenseitige Text samt Fotoserie tatsächlich in einer Zeitschrift erschienen ist, darüber geben weder Materialien im Konvolut noch im restlichen Nachlass Trojer Aufschluss. Der Textteil des Konvoluts stützt sich auf beigelegte Quellentexte von Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts, die am Schluss in einem Quellenverzeichnis angeführt werden, u. a. die Sage des Hirschbrunnens zur Entstehung des Bad Altprags in Die schönsten Südtiroler Sagen (1950) von Karl Paulin, der Aufsatz Die Entwicklung des Fremdenverkehrs vor 1914 von Hans Kramer, erschienen 1962 in der Zeitschrift Der Schlern, Der Pragser Wildsee von Josef Weingartner und Pustertaler Bäder im Jahre 1700 von Alfons Huber. Eine Statistik gibt schließlich Auskunft über Baujahr, Besitzer, Zustand, Bettenzahl, Auslastung und Angestellte der Hotels und Beherbergungsbetrieb, aber auch über Herkunft und Stand bzw. Beruf der Gäste. Im Konvolut gibt es keine Notizen bzw. Hinweise auf die Provenienz der Fotos, Quelle bzw. Besitzer oder Fotograf sind nirgends vermerkt.

 

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