zurück zur Startseite

Reine Maskerade

Mayrhofen. Eine Ortsbegehung von Christa Zöchling

Die Anreise aus Wien im Zug zerrt an den Nerven. Dabei haben wir nicht einmal Ski dabei, die jeden Augenblick auf den Abteilboden krachen könnten, bloß kleines Gepäck, ausgeborgte Bergschuhe für ausgedehnte Wanderungen. Als rechterhand endlich die drohenden Berge aufsteigen, bizarre Spitzen im Dunst, blaue Gletscher in Falten gelegt, schiebt sich linkerhand ein Mann mit fahlem Teint und scheppernder Mini-Bar an uns vorbei. Das knittrige Hemd hängt ihm aus der Hose, aus blassen Semmeln quillt käsige Soße. In seinem Gefolge der Schaffner, der barsch einen Ausweis von mir verlangt.
Ich höre und staune. Das Ticket im Zeitalter seiner digitalen Reproduzierbarkeit hat seine Tücken. Sämtliche Fahrgäste in diesem „Railjet“ könnten mit meiner Fahrkarte unterwegs sein. Ich hätte sie hundertfach ausdrucken und sämtliche Sandler am Wiener Westbahnhof einladen können, mir ins Zillertal zu folgen. Daran hatte ich nicht gedacht. Auch nicht an meinen Reisepass.
Ich bin nämlich inkognito unterwegs. Ich bin Journalistin aus Wien und fahre nach Mayrhofen, dorthin wo einst die „Piefke-Saga“ spielte und wo schon einmal ein Wiener Journalist von den Einheimischen fast zu Tode geprügelt wurde, wer weiß, ob im wirklichen Leben oder in der Fernsehserie. Auch die Mayrhofener konnten das damals nicht so recht auseinanderhalten.
Ich hatte nicht vorgehabt, meine Herkunft zu outen, und alles, was mich verraten könnte, vorsorglich daheim gelassen. Ich hatte mich darauf eingestellt, beim Kontakt mit den Einheimischen den Mund zu halten und meine beste Freundin, eine Tirolerin, die Verhandlungen führen zu lassen. Für den absoluten Notfall hatte ich nur meine E-Card mitgenommen. Der Schaffner lässt sie als Ausweis durchgehen, obwohl gerade E-Cards massenhaft gestohlen werden.
Nach der ersten Beunruhigung stecke ich meine Nase wieder in ein altes Buch über Mayrhofen. Zur Einstimmung.
„Eine Geduldsprobe im überfüllten Zug, welche von der frohen Erwartung leidlich gekürzt wird. Mit Hintansetzung der gewohnten Bequemlichkeit wird hier ein neuer Lebenswandel begonnen: zeitiges Schlafengehen, frühes Aufstehen, reizlose Kost, Feldarbeit, Holzhacken und sonstige ausgiebige Bewegung bewirken bald eine merkliche Abnahme der rundlichen Leiber und bringen mitunter die schmerzlich vermisste Schlankheit zurück.“
So habe ich mir die bevorstehenden Tage der teilnehmenden Beobachtung eigentlich nicht vorgestellt. Das Bauernleben, kein Warten mehr auf Geblüh und Gedeih, sondern auf Überweisungen aus Brüssel. Für die Landschaftspflege. Man bringt mit der Nagelschere Hecken und Sträucher in Façon in Erwartung der Sommergäste. Man hält ein paar Hühner und einen Hahn, damit die Kinder der Sommergäste sich von flaumigen Küken in der Handhöhle kitzeln lassen können.
Ich schaue aus dem Fenster: Dieser Tage rumpeln noch Lastkraftwagen in Kolonnen durch das Tal, mit schmutzigem Schnee auf der Ladefläche, der zur Talabfahrt gebracht wird. Zur Unterstützung der Schneekanonen.

In der legendären Zillertalbahn sind die besten Plätze am Fenster von Einheimischen besetzt. Ein Naturgesetz. Sie tippen in ihr Smartphone. Sie haben das alles schon tausendmal gesehen und wollen es doch nicht teilen. Auch in den Wiener Ringstraßenbahnen sitzen immer übel gelaunte Wiener am Fenster und die Touristen verrenken sich die Hälse, um einen Blick auf Oper, Parlament und Burgtheater zu erhaschen.
Auf den Bergspitzen, die beidseitig hochragen, glimmen rosig die letzten Sonnenstrahlen. Dort scheint es ruhig und friedlich, während das Leben hier einen immer größeren Lärmpegel erreicht. Dutzende Kinder haben den Waggon gestürmt, werfen Taschen und Mützen auf Bänke, markieren ihr Territorium wie junge Hunde und rempeln einen Fremden fort, einen Paradiesvogel in blaugrünglänzendem Dolce & Gabbana-Ganzkörperanzug mit Kapuze. Dieser Mann flucht leise auf russisch vor sich hin und sitzt jetzt uns gegenüber. Mit glasigem Blick. Höhensonne oder Hüttentee? Mit Touristen scheint man hier selbstbewusst umzuspringen, gar nicht anbiedernd wie erwartet.
Das dunkle Tal, das Kreischen der Kinder, die schroffen Berge, spitzgiebelige Kirchtürme und Maschinen, die auf dunklen Wiesen geometrische Muster hinterlassen haben – all das bringt unser Gespräch unwillkürlich auf einen Film, den wir einmal im Kino gesehen haben: über das nordkoreanische Lager 14, den „Kaechon Gulag“. Es gibt da einen versteckten Zusammenhang. Trotz der erlittenen Hölle, sagt der entflohene Insasse in dieser preisgekrönten Dokumentation, wollte er wieder dorthin zurück. Warum? Wegen der mythischen Reinheit der Menschen unter den Bedingungen der Internierung.
„Seid ihr auf Urlaub da?“ Eine Kinderstimme platzt mitten in unsere existentialistischen Überlegungen. „Wir haben einen Verleih, einen Skilift und eine Skischule. Meinen Eltern gehört diese Hütte dort oben“, kräht der Anführer der Kinderbande und weist gen Himmel, seine Äuglein blitzen vor Geschäftslust. Es fehlte nicht viel und wir wären mit einem Wochenskipass und der Buchung für einen Privatskilehrer in Mayrhofen angekommen.

Wer hier aufgewachsen ist, hat den Tourismus im Blut. Er liebt die Fremden und er hasst sie. Seit über einhundertfünfzig Jahren leben die Mayrhofener und die Zillertaler von den Bergen und den Fremden, die diese Berge erobern und auf das Tal herunterschauen. Die englischen Romantiker waren die ersten, die im 19. Jahrhundert in dieser Bergwelt schwelgten. Es folgten brave deutsche Bergsteiger und deutsche Geschäftsleute. Zur Kaiserzeit waren fast alle Schutzhütten in deutscher Hand. Nach dem Krieg, in den Jahren des deutschen Wirtschaftswunders, kamen die deutschen Sommerfrischler, die auch in die Berge wollten, aber bitte mit Seilbahn und Sessellift.
Heute stampfen massenhaft Russen in schweren Skischuhen durch den Ort mit blonden Frauen in paillettenbesetzten Bloussons und blonden Mädchen mit glitzernden Haarspangen, die Après-Ski-Outfits spazieren führen. Der Bahnhofskiosk hat vereinzelt deutsche Zeitungen ausgelegt, doch haufenweise russische Illustrierte.
Im Ort werben die Geschäfte in cyrillischer Schrift um Kunden, ebenso die Speisekarten in den Restaurants. Am Vorabend bin ich mit den Bildern der Piefke-Saga auf meiner Netzhaut eingeschlafen. Und so wirkt am Tag danach alles sehr vertraut, als hätte ich hier meine Kindheit verbracht. Es sieht hier wirklich so elend aus wie in diesem Fernsehfilm aus den 90er Jahren. Geschmackloser Zierrat, verkitschte Balkone, verlogene Idylle. Eine Gruppe junger Frauen in bodenlangen Festtagsdirndln schwebt vorbei. Kellnerinnen in der Arbeitspause.
„Wie die Finger einer Hand spreizt sich die Naturparkregion von Mayrhofen aus in seine Seitentäler. Eine Hochgebirgslandschaft mit zerklüfteten Gletschern, tosenden Bächen, Wasserfällen, schroffen Felsen und einsamen Gipfeln – viele davon über 3.000 Meter hoch. Der einsichtige und erfahrene Wanderer steuert vorsichtig durch die Hindernisse der Jagdrechte und vorbei an den Fallgruben der Hotelwirtschaften bis zum strudelnden Felsenquell, den er immer frisch angeschlagen findet. Alles, was der Herr sich wünscht, bietet der Rucksack, das drückendste Übel der Berge, aber auch der unzertrennlichste Freund aller, die auf sich selbst gestellt erscheinen und ihre Mahlzeit auf naturgedeckter Tafel nehmen, an der sie auch in Hemdsärmeln erscheinen dürfen und kein Stoppelgeld zu zahlen brauchen.“ – So steht’s in einem alten Reiseführer. Und so hätt’ ich es auch gern.

Alles hier drängt nach oben. Auch wir. Der erste Tag ist dem Aufstieg auf den „Ahorn“ gewidmet. Es geht durch einen Hohlweg stetig bergan. Sehnsüchtig schauen wir immer wieder auf die andere Seite des Tales, den Berg gegenüber, der in strahlendem Sonnenschein liegt und auf dem die schönsten Wanderwege zu sehen sind. Durch den Nadelwald schimmert eine weiße Kunstschneepiste. Ein sehr schmaler Streifen. Wie ein Läufer liegt er in der Landschaft. Alle zwanzig Meter ragen dünne Rohre in die Höhe, aus denen bei Bedarf der Schnee geblasen wird. Ein eisiges weißes Band, das sich an einer Stelle in einem Winkel von fast 90 Grad der Ortschaft zuneigt. Man hört Kratzen von der Piste. Ein Snowboarder, der allein mit der Bewegung seiner Hüften nach unten schwingt. Später dann auch ein, zwei Skifahrer, die weniger elegant talwärts schürfen. Wir schnaufen nach oben. Da – ein Mädchen im Schneepflug, es scheint nichts zu ahnen … Im Kino weiß man, dass hinter der nächsten Biegung der tödliche Strudel lauert. Sollen wir rufen?
Nach einer Stunde, die mir vorkommt wie eine Ewigkeit, stoßen wir selbst auf die Piste. Sie ist an dieser Stelle sehr steil und bretthart. Wer hier zu Fall kommt, den hält nichts mehr. Der rutscht bis nach Mayrhofen hinunter. Der steht nicht mehr auf.
Auf der anderen Seite der Piste liegt ein Gasthof, ein Sehnsuchtsort. Kaffee und Kuchen. Unerreichbar. Wir wagen uns nicht aufs Eis.
Wir gehen lieber zurück, auf einem Weg, wo der Waldboden weich und doch nicht derselbe ist, auf dem wir gekommen sind. Nach ein paar Biegungen stoßen wir auf ein Skelett, eine Gams, so vermuten wir. Der Kopf ist ausgeweidet, wie alles andere auch, die Knochen sind von blutiger Farbe, Fellbüschel liegen verstreut. Die leeren Augenhöhlen sind das schlimmste. Wer war das? Ist das ein Omen? Ein Vodoozauber? Welches Ungeheuer könnte diese Gams gerissen und so zugerichtet haben? Ein Bär, ein Wolf? Wie verhält man sich, wenn ein Bär herangetrottet kommt? Wohin fliehen? Stürzten wir uns links hinunter in die Schlucht, ins abschüssige Unterholz? Könnten wir uns irgendwo anhalten? Wie clever sind eigentlich Bären? Über all den Überlegungen haben wir ein beachtliches Tempo erreicht. Die Äpfel und Jausenbrote und Wasserflaschen hüpfen im Takt der Schritte im Rucksack.
Erst unten bei der Talstation der Ahornbahn in einem Kiosk kommen wir zur Ruhe. Ein Imbiss, in Wirklichkeit eher eine Saufbude, in der sich die Einheimischen vom Tourismus-Business erholen. Glückliche Paare, die sich in die Arme sinken.

Der zweite Tag: Ich muss auf den Penken, den Berg gegenüber, der in der Vormittagssonne liegt und mit idyllischen Wanderwegen lockt. Laut einer Tourismuszeitung eines weit zurückliegenden Sommers plätschern hier fröhliche Bächlein ins Tal und starke Männer in Knickerbockern tragen Frauen in Knickerbockern über die Wasserfälle. Oben bei der Bergstation der Penkenseilbahn soll es weite Hänge, Firnschnee und braungebrannte Tirolerburschen geben.
Die Penkenbahn beschäftigt die Mayrhofener seit geraumer Zeit. Die Gemeinde hat sich an der Frage gespalten, ob die alte Seilbahn renoviert oder eine neue an einer anderen Stelle gebaut werden soll. Feindliche Lager sind entstanden. Die Penkenbahn ist ein Sargnagel für die Dorfgemeinschaft.
Es geht steiler bergan, als ich dachte. Nach ein, zwei Stunden plumpst ein rotgesichtiger, in Schweiß gebadeter Mann über Stock und Stein herab, mir direkt vor die Füße. Er ist kaum noch bei Sinnen. Ein blonder Schopf, ein labbriges T-Shirt, kurze Hosen und – nun ja, ziemlich übergewichtig. Ich frage, wie weit es noch sei bis zur „Bergrast“, meinem einzigen Ziel. Und er prahlt (auf Englisch): nicht weit, praktisch um die Ecke. Ich schöpfe wieder Mut, doch nach zwei weiteren Stunden wird mir klar, dass ich einem Aufschneider auf den Leim gegangen bin. Ich bin bereits nah am Bergtod, kann nur noch auf das Erscheinen der verflixten „Bergrast“ hoffen. Immer wieder ist sie angeschrieben. Und noch eine Biegung und noch eine und noch immer nichts.
Hinter mir ist jetzt eine junge Frau mit Teleskopstecken unterwegs, die nach oben strebt wie ein Duracellhase. Gleichmäßig rasch und lautlos kommt sie näher und zieht an mir vorbei. Ihr Blick streift mich kurz und ihr Mund kräuselt sich verächtlich. So jemanden fragt man nicht. Vor einer solchen Bergziege gibt man sich keine Blöße.
Den darauffolgenden Weg erinnere ich kaum. Stechen in der Brust, Pochen im Kopf, verschwimmende Aussicht. Über allen Wipfeln ist Ruh, doch meiner Lunge entfährt rhythmisch ein stampfendes Geräusch. Meine Augen sind auf den Waldboden gerichtet. Endlich! Schnee! Das heißt: Skifahrer und Skizirkus und eine Seilbahn, die mich wieder lebendig nach unten bringt.
Endlich sehe ich Ausläufer der Piste, bunte Fähnchen lugen hinter einem Hügel hervor und dann höre ich auch schon Musik und Gegröle. „We are the Champions“, „Schifoan, foan, foan“.
Ich bin in der Skihölle gelandet, so wie ich sie mir vorgestellt habe. Zwei, drei, vier Bars umringen die Seilbahnstation. Knallbunte Kostüme wie im Karneval und jeder hier hat diesen ungelenken Gang wie die Männer auf dem Mond. Sonnenbrillen spiegeln, Haarbänder flattern und der Schnee glitzert und die Sonne gleißt. Ein Skilehrer oder Animateur kreischt auf einer Sonnenterrasse in ein Mikrophon und verhöhnt zufällig vorbeikommende Mädchen: „Du da, die Blaue mein ich, mit dem Pferdehintern, lass schauen …“.
Auf einer Tafel steht sinnig: „Achtung vor freilaufenden Elchen“, denn man macht hier auf lustig, und das ist die „Elchbar“ und die meisten Gäste hängen vollkommen apathisch auf den Holzbänken. Volltrunken, komplett erschöpft.
Später am Abend ereignet sich ein großer Glücksfall. Meine Freundin will unbedingt die Kirche sehen und ich trotte hinterher. Die Kirche ist das schönste an Mayrhofen. Ein schlichter, strahlend weißer Innenraum mit einem wunderschönen Altar. Beidseitig flankiert von riesengroßen Engelstatuen aus Gold mit machtvollen Flügeln, der eine Engel zertritt mit seinem linken Fuß den Teufel, der andere beschützt ein kleines Mädchen. An der Decke ein Bild von Max Weiler. Und dann ertönen zarteste Männerstimmen und eine Harfe. Der Männergesangsverein von Mayrhofen singt die „Waldlermesse“.
Jetzt erst sind wir angekommen.

Der letzte Tag: zum Waldfriedhof und auf den Steinerkogel. An den Grabsteinen sieht man, dass eine Handvoll Familien seit Jahrhunderten hier herrschen, die Vorfahren der großen Gastwirte, der Bäcker und Fleischer. Ein Dutzend Namen. Sogar Urnen gibt es hier. Ungläubige. Heimliche Protestanten. Viele sind einst auch ausgewandert ins Riesengebirge, weil sie nicht abschwören wollten.
Auf den Steinerkogel gehen die Mayrhofner wie die Wiener in den Prater spazieren. Menschen jeden Alters ziehen nach oben. Ohne Mühe. Kleine Kinder springen über Stock und Stein, dass einem bange wird.
Und wieder muss ich keuchen. Aber – je weiter wir nach oben kommen, desto schöner wirkt Mayrhofen. Es zeigt sich ein Ortskern und eine gewachsene Struktur. Bis jetzt hatte ich dieses Fleckchen Erde für gottverdammt hässlich gehalten: für eine sich irgendwie den Begebenheiten anpassende bloße Durchgangsstraße, mal nach links, mal nach rechts sich wendend, ohne Plan, ohne die Ästhetik einer gewollten Architektur und einer von menschlicher Intelligenz geleiteten Gestaltung, kurz: ohne Schönheit. Ich hatte nur die vereinzelten Häuser gesehen, mit zu großen, ja maßlos überdimensionierten Kitschbalkonen, so rustikal wie unzweckmäßig, als würde hier ein endloser Heimatfilm gedreht werden. Ich hatte mich weggeduckt unter der ganzjährigen Weihnachtsbeleuchtung, den künstlichen Lichterketten in den Bäumen. Ich hatte das alles nicht gemocht, diesen Dauertourismus, der einen aus jedem Haus und jedem Restaurant anschreit: Was man hier essen soll und trinken soll, was man dort alles tun und machen kann. Doch auf einmal bekam alles eine Kontur, von diesem Gipfel aus: Es war eine menschliche Siedlung, eine Gemeinde. Menschen lebten dort seit Urzeiten zusammen. Ihre Kinder spielten und lärmten im zentralen Schulgebäude, man konnte es sogar von hier aus hören.
Ich sah das Schreibwarengeschäft nun ganz anders, en miniature, den Friseur, das Lebensmittelgeschäft, die Drogerie und Parfümerie, das Gemeindeamt und vieles andere. Ich begriff, dass der Tourismus nur die Maske ist, die diese Region trägt. All die schrecklichen papageienbunten Ski- und Sportklamotten, die Kunststoffhelme, Plastikutensilien, Acrylhosen und Spiegelbrillen sind reine Maskerade, wie beim Karneval in Rio das aggressive Faschings-Outfit. Und das hemmungslose Saufen und Grölen nur die nach außen gewendete Angst von Menschen, die sich verirrt haben. Hinter all diesen Erscheinungen liegt das echte Mayrhofen. Eine zeitlose Bergwelt, deren Wahrheit unzerstörbar ist. Und hier oben herrscht, welch Wunder: Stille.

 

im Heft weiterblättern


Email

registrieren

Ihre Email-Adresse wurde bei uns registriert und zur Liste der Newsletter-Abonnenten hinzugefügt.
Sie erhalten in Kürze ein Bestätigung per Email.