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Ein Loch im Dorf

Indian Butter Chicken und Jasmin-Reis gegen Tiroler Herrengröstl mit Krautsalat. Ist das ein Kulturkampf oder das unvermeidliche Eindringen der Globalisierung auf den Dorfplatz? Ortsbegehung, Mils bei Hall.
Von Bernhard Flieher

Im Zweifelsfall? Im Zweifelsfall das Herrengröstl. Das folgt aber in keiner Weise irgendeiner Geschmacksfrage. Die Welt hat sich aufgelöst. Da schmeckt doch allen alles. Oder? Die Entscheidung für das Herrengröstl fällt allerdings bloß wegen einer anzunehmenden höheren Wahrscheinlichkeit, die Richtigen zu treffen.
Wahrscheinlich sitzen nämlich beim Kirchenwirt – einem alten, klassischen Wirtshaus, ein bisserl düster, eine bisserl Resopal – ein paar Leute, die immer schon da sitzen und erzählen können, wie es war und wie es ist und wie es sein soll. Es sitzen dann aber nur ein paar da vor der Frittatensuppe und dem Gröstl, die jetzt schon seit ein paar Wochen immer herkommen. Zur Arbeit. Das ist durchaus bemerkenswert, denn die meisten fahren nicht nach Mils zur Arbeit, sondern müssen von hier weg, um zur Arbeit zu kommen. Nach Hall. Nach Wattens. Nach Innsbruck. Es heißt aber nicht nur „Mils“, weil dann könnte man dieses Mils mit dem Namenskollegendorf nahe Imst verwechseln (erst recht am Navigationsgerät, das einen von hinter der Schallschutzwand an der A 12 hervorlockt ins richtige Mils). Also heißt es „Mils bei Hall“. Und also bei Innsbruck, neben Absam, unter der Nordkette, am Inn. Getrennt bloß noch von Ortsschildern oder einem Bacherl wird hier in den Dörfern, die längst Kleinstädte sind, die verwaltungsorganisatorische Zugehörigkeit unterschieden. Ohne die Ortstafeln wüsste keiner, der hier bloß durchkommt, wo er sich bewegt. Aus weiterer Ferne noch unterscheidbar wegen der Kirchtürme sind die Örtchen. Aus der Nähe gesehen verschmelzen sie zu einer Ortskette, aufgefädelt an der Bundesstraße B 171. Zentralraum wird das gern genannt, aber selten wird es dann auch so zentral, also aus einer Mitte heraus, gedacht. Und schon gar nicht wird das gedacht, wenn sich ein Dorf eine Feuerwehr, einen Sportplatz oder eben ein Zentrum schaffen will.
Und wegen eines neuen Zentrums für Mils sitzen die Burschen in ihren Arbeitslatzhosen jetzt in ihrer Mittagspause vor dem Gröstl beim Kirchenwirt. Betonieren, Tiefgarage, sagt einer auf die Frage, was sie zu tun haben. Ums Eck vom Kirchenwirt klafft die größte Wunde von Mils. Ein Loch, darüber Kräne, drinnen schwere Baufahrzeuge. 3768 Quadratmeter Nutzfläche wird es haben, das „Dorfzentrum“. Es wird, so steht in der Beschreibung, ein öffentlicher Raum mitten im Ort mit „vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten“. Und wegen Faltelementen, die rundum oder in Teilbereichen geschlossen werden können, wird auch der Regen keine Rolle mehr spielen mitten in Mils. Jetzt hält das Frühherbstnieselwetter die Bauarbeiter ein paar Minuten länger als geplant im Kirchenwirt.

Um’s Eck vom Grünegg Café & Bistro, einem schicken zeitgenössischen, geradlinigen, hellen Gebäude, in dessen ebenso geradlinigem, hellen Gastraum das Indian Chicken auf den Plan steht, liegt eine feine Sportanlage. Auf der Straßenseite gegenüber jenes Gelände, auf dem sich in den vergangenen Jahren das neue Mils ausgebreitet hat.

Mils wächst rasant und wuchert dementsprechend. In den vergangenen rund 40 Jahren hat sich die Einwohnerzahl etwa verdoppelt. So ein Zuzug verbraucht Fläche und lässt Strukturen wanken.
Planerischer Stumpfsinn passiert. Individualisierte, sogenannte moderne, aber doch nur zeitgeistige Bauformen wachsen sich aus zu einem Konglomerat aus gebautem Eigensinn. Da werden weniger individuelle Spitzenleistungen der Baukultur und eine sozial verträgliche Raumordnung befördert als einer massenhaften Gleichförmigkeit die Bauplätze in feiner Lage gewährt.
In Mils lässt sich diese grundsätzliche Einförmigkeit leicht benennen: Sie heißt Einfamilienhaus oder auch kleinteilige Wohnanlage oder Reihenhaus. Eine Wanderung durch Mils erweist sich als Ausflug in eine Art Versuchslabor der Vergärtelung und Verhäuselung der Landschaft.
Baumeister-Ideen finden ihren intensivsten Ausdruck in überdimensionieren Wintergärten. Türmchenfortsätze ragen aus Dächern, als müssten sie wie Wehranlagen das heilige Land Tirol verteidigen. Gegen wen? Gegen den nächsten Nachbarn, weil der eine Garage hinklotzte, in der locker ein Panzer parken könnte. Das Ortsübliche, von dem in politischen Reden über die Entwicklung von Orten gerne gesprochen wird, ist hier exemplarisch aufgelöst worden in ein Zusiedlungsallerei. Architektur, die mehr möchte als bloß eine gemauerte Grenze zwischen Außenwelt und Innenwelt zu schaffen, wächst wenig.

Neuer Lebensraum, der zunächst auch nur ein als Baufläche gewidmetes Stück Boden ist, lässt sich hier, begrenzt – oder gar eingesperrt – von den steilen, waldigen Ausläufern der Nordkette und südlich von Eisenbahn und Inn recht einfach schaffen. Die Topologie für Neubauten ist günstig – günstiger jedenfalls als in einem Gebirgstal oder in den Schluchten und Bau-
lücken einer Stadt.

Sanft steigt Mils vom Inn bis zur Kante der Nordkette bergan. Wer hier baut, braucht keinen logistischen Großaufwand. Die andere Attraktion des Ortes als Bauland liegt an der sozialen, strukturellen und mittlerweile auch baulichen Zwitterstellung zwischen Land und Stadt. Niemand würde ernsthaft behaupten, dass Mils eine Stadt sei. Dafür fehlt zu viel. Aber ein Dorf in klassischem Sinn ist es – auch wegen der gut 4000 Einwohner – schon lange nicht mehr. Die urbanen Annehmlichkeiten (und dadurch auch alltägliche Notwendigkeiten) – Arbeitsplatz, höhere Schule, Intensivshopping – sind, jedenfalls mit dem eigenen Auto, leicht erreichbar.

Was also ist das Dorf nun?
Stadtrandgemeinde?
Urbanisiertes Dorf?
Stadtdorf?
Vorstadtparadies?
Einfamilienhausidylle?
Bauplatzanbieter?

Egal, wie man diese Ansiedelungen im Spannungsfeld zwischen Wohnort, Schlafplatz, Pendelzentrum, Vereinshausleben benennt: Klar ist nicht nur im Tiroler Inntal, dass Orte wie Mils – ein bisschen überfordert von der Bautätigkeit, aber doch immer noch halbwegs intakt in seinen Grundstrukturen – boomen. Sie tun es, weil es längere Zeit schon eine Art trendiger Sucht und Sehnsucht nach einem dörflichen Dasein mit den Annehmlichkeiten der Urbanität gibt (oder jedenfalls sollen diese Annehmlichkeiten oder Gewohnheiten bloß kurze Autofahrten entfernt sein). Ja, solche Orte boomen nicht nur, sie wuchern sich dann auch breit ins Land. Und die ehemaligen Zentren dieser Orte, kleinstrukturiert, überschaubar, taugen dann nicht für solchen Zuzug und bleiben als bisweilen bloß noch romantisch-ländliche Idylle übrig (oder werden verlassen und verfallen vor sich hin). Und wo soll dann eine Neo-Dorfgemeinschaft zusammenkommen?

Mils schafft also ein neues Zentrum. Überhaupt wurde rasant ein neues Dorf geschaffen zwischen Waldrand und dem Ufer des Weißenbaches. Keineswegs habe man dafür in den vergangenen zehn Jahren viel neues Bauland ausgewiesen, sagt der Bürgermeister. „Praktisch alle Bauvorhaben wurden von privaten Bauherren auf bereits seit Jahrzehnten gewidmeten Grundstücken errichtet“, zitiert das Milser Dorfblatt den Ortschef Peter Hanser. Man hatte quasi vorgebaut. Es war also genug Bauland da. So viel, dass ein Plakat an der Stallwand eines Hofes nahe der Kirche die Wirklichkeit für alle handelnden Parteien leicht zusammenfasst: „Ein Hoch der Bauherrschaft“, steht auf dem Plakat. Wer die Kräne im Ort sieht, wer an den Baustellen vorbeischlendert, die es in Mils gibt, für den lässt sich dieses Wort „Bauherrschaft“ durchaus zweideutig lesen. Die Herrschaft ist hoch und mächtig und die Bauherren schaffen fleißig.
„Schaffung“ eines neuen Zentrums klingt eindeutig nach Plan, nach – struktureller und daher von höherer, also politischer Ebene vorgenommener – Einteilung und Bestimmung. Nach geraden Straßen klingt das, von denen dann, wieder recht gerade und akkurat, Straßen abzweigen. Ein Raster entsteht. Zwischen den Straßen wird gebaut und also später in diesem Raster aus Verhäuselung auch gewohnt. An Mils lässt sich geradezu exemplarisch ablesen, in welchem Gegensatz solch eine „Schaffung“ zu einer quasi natürlichen, den Bedingungen der Landschaft (und des Großgrundbesitzes) folgenden „Entstehung“ oder einem historisch-traditionellen „Wachstum“ steht.

Das „alte“ Mils mit seinen Höfen, manche herrschaftlich protzend, manche eher in Kleinhäusler-Manier geduckt, läuft – simpel eingeteilt in Unterdorf und Oberdorf – an der Kirche, beim Wirt, bei den Brunnen und also an den einstigen sozialen Treffpunkten eines Dorfes zusammen. Ein „neues“ Mils kennt so ein Zentrum nicht.
Simpel gesagt, lässt sich das „neue“ Mils als der westliche (und damit auch hin zum aus Innsbruck heraus wuchernden Stadtrand ausgerichtete) Teil des Ortes beschreiben, getrennt vom alten Dorf im Prinzip durch eine Nord-Süd-Achse, die von Brunnholzstraße und Schneeburgstraße gebildet wird. Diese Straßenlinie beginnt im Gewerbegebiet und endet im Wald. Sie erstreckt sich geradezu symbolisch vom Ort des Erwerbs hin zum Platz der Erholung, von der Arbeitsstätte zur Wohnstätte. Und diese Straßen stellen gleichzeitig die Demarkationslinie einer gesellschaftlichen Entwicklung dar, die sich an der Wohn- und Bauweise ablesen lässt:
Im alten Dorf im Osten eine – auch baulich – fest in Tradition verankerte Ewigkeit, der die Zeit verloren geht. Im westlichen, neueren Teil eine Explosion aus Einfamilienhäusern und kleiner Mehrfamilien-Wohnanlagen, eine Demonstration einer Individualisierung, eines neuen Wohlstandes, in dem als Zentrum eines gemeinschaftlichen Geschehens vielfach der Griller vor dem kleinen Pool mit Gegenstromanlage ausreicht.

Die Baustruktur im über Jahrhunderte gewachsenen Dorf richtet sich vielfach nach außen, zu dem Ort hin, wo sich einst ereignete, was die eigene Welt vergrößern konnte. Die Hoftore öffnen sich zur Straße. Balkone, so dieser Luxus überhaupt vorhanden ist, blicken auf die Brunnen. Die Zäune kleiner Vorgärten – meist nur ein paar Holzspreißel – dienen als Grundstücksmarkierung, aber niemals als Schutzwall. Es wuchert in den Gärten wild.
Auf der anderen Seite des Dorfes kommt so etwas offensichtlich nicht in Frage. Dort, so möchte man vermuten, genügt sich eine Welt selbst, weil sie hinter verschlossenen Türen ohnehin das Internetprogramm öffnen kann.
In Reih und Glied wird da gewohnt. Fein. Säuberlich. Überwiegend jedenfalls. Und jedenfalls dann, wenn den Anweisungen für eine funktionierende Gemeinschaft auch ganz gemeinschaftlich Folge geleistet wird. Ein geschniegelter und gestriegelter Garten trägt dazu noch nichts bei, ist quasi nur die innere Keimzelle der Überordnung. Ein Garten erfüllt eher nicht die Anforderungen einer kommunalen Gemeinschaft. Ein Garten bildet zuallererst das Reich und das Rückzugsrefugium für eine Gesellschaft in grassierender Vereinzelung. Das Einfamilienhaus, bei Umfragen immer noch ganz weit vorne unter den materiellen Zukunftsträumen der Österreicher, wird dann freilich gerne und machtvoll als Trutzburg interpretiert.

Der Traum im Grünen will verteidigt sein. Wie kleine Festungen behaupten viele dieser Bauten an schön duftig benamten Sträßchen wie Wacholder-, Birken- oder Farnweg ihre kleine Macht. Die Grenzen nach außen werden – von jeder dieser Einzelhaus-Festungen für sich ganz allein – klar gezogen. Steinmauern stemmen sich gegen den sanften Hang. Hinter oder vor den Holzbrettern, die ein paar Kilometer weiter im Baumarkt in Neurum als „Jägerzaun“ verkauft werden, werden zur Unterstützung der Abgrenzung üppige Stauden angepflanzt. Hecken, dicht und undurchsichtig wie Mauern, stehen stramm. Und die vielen Carports in dieser Wohnlandschaft bloß als einen Abstellplatz für Autos zu bezeichnen, kommt einer groben Beleidigung gleich. Platz ist ja Mangelware. Also werden die Autohütterl auch als Windfang konstruiert, als Eingangsbereich vor der eigentlichen Haustüre, als weiterer Schutzwall zum öffentlichen Raum. Gefolgt wird praktischen Überlegungen. Ästhetische Fragen prallen an Grundgrenzen ab. „Wo jeder – zwar in einer großen Menge, aber doch in gewissen Sinne für sich allein –, als Individuum in einer Masse mit etwa gleichen Interessen lebt, erübrigen sich Fragen nach einem ästhetischen Gemeinsinn“, schrieb der Soziologe Mike Davis einmal. Er schrieb es über die „ökonomisch bedingte Simplifizierung“ von Wohnarealen in Vorstädten. Er schrieb es über die von einer gehobenen Mittelschicht eroberten Landflächen, die im Nahgebiet von Ballungszentren zu Vorstädten wurden. Und er schrieb es über die USA. Doch diese USA hat sich längst auch im Inntal angesiedelt.

Diese Simplifizierung – in einer Baukultur, die den Namen nur tragen kann, weil es keine andere adäquate Bezeichnung zu geben scheint – habe aber nicht damit zu tun, dass das Leben einfacher werde, sondern dass es sich weg bewege von einem Sinn für das Gemeinschaftliche. Auf das Mitdenken von Bedürfnissen, die allen zu Gute kommen könnten, wird massiv verzichtet. In solchen Vorstädten – oder im Fall von Mils der Vervorstädterung eines ehemaligen Dorfes – reduziert sich der öffentliche Raum rasch auf ein Bankerl an der Bushaltestelle und den Parkplatz vor einem kleinen Supermarkt – und also auf die Straße. „… die freie Sicht über den Straßenverlauf oder auf die Einrichtungen zur Regelung und Sicherung des Verkehrs“ – das ist von solcher Bedeutung, dass im Milser Dorfblatt, Ausgabe Oktober 2015, dringlich die Bedeutung des „Lichtraumprofils“ herausgestrichen werden muss. Es wird dazu aufgefordert, „umgehend“ Hecken, Bäume und andere wachsende, grundbegrenzende Elemente so zu stutzen, dass der Straßenraum nicht nur problemlos benutzbar, sondern von der öffentlichen Hand auch ungehindert gepflegt werden kann.

Da und dort stehen neue – oder zumindest frisch polierte – Kruzifixe zwischen den Wohnanlagen und Häuserreihen. Sie ducken sich nicht weg, stehen dem Lichtraumprofil der Fahr- und Gehwege aber keinesfalls ungünstig im Weg. Und dass eines dieser Kruzifixe an der Ecke Sandegg und Holzweg steht, ist bestimmt ein Zufall. Und doch: Holzweg passt schon.
Da mag ein Großteil Tirols immer noch so katholisch tun, dass man sich andernorts unter Gleichgläubigen schier bekreuzigt vor lauter Ehrfurcht, aber auch dieser Zusammenhalt erodiert.
Auch deshalb wird das Loch in der Mitte des Dorfes mit gesellschaftlichen Erwartungen und sozialen Hoffnungen zugeschüttet. Die Kirche als einende, allumfassende Kraft rutscht unaufhaltsam aus dem Zentrum. Und in Mils kann man das ganz wörtlich nehmen. 800 Jahre nach der ersten urkundlichen Nennung der Kirche Mariä Himmelfahrt im Jahr 1215 steht das Gebäude nur eine Straße von der größten Baustelle der Dorfgeschichte getrennt und schaut zu, wie ein neues Zentrum geschaffen wird. Mittendrin in der Baustelle erlebt die Alte Volksschule, also eine andere klassische Dorfinstitution, die Neudefinition des Dorfplatzes. Und diese alte Institution muss gestützt werden, damit die neue überhaupt entstehen kann. Mit Spritzbeton wurde das alte Schulgebäude gesichert, damit sein Fundament nicht nachgibt.

„Unser neuer Lieblingsplatz“, schreibt das ausführende Architekturbüro DIN4-Architektur über das Projekt Dorfzentrum. Die Gemeinde war nach einem Wettbewerb von der „identitätsstiftenden Gestaltung“ für diesen Platz, der Wiese nahe dem Dorfzentrum, überzeugt. Wenn, wo jetzt in dem Loch mitten im Dorf schon tonnenweise Beton für die Tiefgarage vergossen ist, alles gefüllt, bebaut und bepflanzt sein wird, wenn sich ein Plattenbelag als „Dorflandschaft“ ausbreitet, dann wird es Wohneinheiten für betreutes Wohnen geben, ein Café und auch einen Pfarrsaal. Dann wird, nach der geplanten Fertigstellung im kommenden Jahr, an der Belebung gearbeitet werden.
Vor dem Loch sind mehrere Bauplanen als Sicht- und Schmutzschutz aufgestellt. Auf einer Plane sind die baulichen Eckdaten des knapp zehn Millionen Euro teuren Projektes angegeben. Darauf sieht man auch ein schönes Bild, eine Animation, die vorwegnimmt, wie es aussehen soll, das neue Dorfzentrum. Da sieht man schicke Menschen in schicken Designersesseln sitzen auf einem schick geschaffenen, erfundenen Dorfplatz. Fesch schaut das aus. Einladend und frisch. Wie ein Dorf – im Sinn einer gewachsenen Gemeinschaft – sieht es nicht aus. Das Bild zeigt eine Szene, die überall sein könnte. Nur markante, in Nebel getauchte Berge schauen auf dem Bild als unverrückbare Macht auf den Platz herunten und verorten den Platz so zumindest irgendwo im Alpenland.

 

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