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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser!

Schon einmal – vor genau 7 Jahren – erschien eine sogenannte Quartessenz, eine Auswahl von Beiträgen aus den ersten 16 Heften.
Dies hier ist die Quartessenz Nr. 2, ein Querschnitt der Ausgaben 17 bis 31 (und zugleich die reguläre Nr. 32).
Die Auswahl für ein solches Kompendium zu treffen, ist alles andere als leicht – exakt 2004 Seiten wurden seit 2011 eigens für Quart gestaltet. Grundsätzlich finden nur Auftragswerke, Ersterscheinungen und Uraufführungen hier Platz; unser Zeitschriftennamen ist vom Format abgeleitet und will keinerlei ideologische Festlegung bereits in der Titelzeile anklingen lassen. Großartige Künstlerinnen und Künstler aus nah und fern haben den Landstrich mit Namen Tirol aus der Nähe und der Ferne in Augenschein genommen. Dabei entstand die einzigartige Anthologie einer bestimmten Region, die auch überregional betrachtet da und dort den Denkhorizont weiten könnte. Folgerichtig ist Quart im guten Buchhandel erhältlich und im Internet unter www.quart.at abrufbar.
Bei aller Weltaufgeschlossenheit bleibt Quart aber vorrangig ein analoges Medium. In der linearen Erzählweise einer Zeitschrift können Zusammenhänge entstehen, die in der digitalen Welt nur schwer zu finden sind. Ganz besonders trifft das auf die „Originalbeilage“ zu, ein exklusives Kunstwerk, das in der Vergangenheit so manches Heft zum Sammlerstück werden ließ. Und das von Grafikdesign-Theoretiker und Typo-
graph Walter Pamminger erdachte visuelle Basiskonzept katapultiert das Medium „Kulturzeitschrift“ ohnehin ins 21. Jahrhundert: Alle linken Seiten einer Ausgabe dienen als Echokammer für die auf den rechten Seiten präsentierten Inhalte, immer neu bespielt von Bildenden Künstlern, Designern, Illustratoren, Schriftstellern, Theaterleuten – „simultanes Magazin“ nennt Pamminger dieses Prinzip.
Diese einzigartige Jubiläumsausgabe wird vervollkommnet durch einen exklusiv in Quart erscheinenden Essay des Schriftstellers Michael Köhlmeier über die Nähe von Gut und Böse im Märchen. Auf zwölf linken Seiten vis-à-vis und auf den Umschlagseiten testet die Malerin Susanne Kircher-Liner mittels „innerkörperlicher Drehung die Aufnahmekapazität von Probanden“.
Und so möchte man angesichts all dessen wie Autor und Verlegerlegende Michael Krüger bei der Präsentation von Quart Nr. 27 den Leuten zurufen: „Sie sollen Zeitschriften wie Quart lesen! Was denn sonst! Hier haben Sie sehr Vieles auf kleinstem Raum. In jedem Bus, in jeder U-Bahn wird man doch schauen, was der oder die da liest – nicht die öden Zeitungen, nicht die öden Liebes- oder Kriminalromane, nein, er oder sie liest etwas, was ihr ästhetisches Empfinden verändert, nämlich Quart.“ (Die ganze Rede ist nachzulesen auf den S. 115–125 in diesem Heft.)
Das mit „in jedem Bus, in jeder U-Bahn“ ist natürlich irreführend. Selbst die wohl bedeutendste Literaturzeitschrift der Welt, Gallimards „Nouvelle Revue Française“, hatte nie mehr als 1.500 Exemplare Auflage, sagte Michael Krüger auch. Und endete mit einem bemerkenswerten Satz: „Das Verschwinden von Zeitschriften ist ein hundertprozentiges Indiz für die Anfälligkeit einer Kultur.“
Dazu abschließend eine gute Nachricht: Soeben ist uns ein Vertrag ins Haus geflattert, der zumindest weitere zehn Ausgaben Quart garantiert. Vertragspartner ist die Kulturabteilung des Landes Tirol – seit Beginn Hauptfinanzier dieses einzigartigen Zeitschriftenprojekts. Dafür einmal mehr herzlichen Dank!

Heidi Hackl, Markus Hatzer, Andreas Schett

 

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