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Feeling wrong
The Chateau-Marmont-Diaries

Michaela Schwarz-Weismann hat auf den folgenden Doppelseiten eine ihrer poetischen Porträtserien ausgebreitet. Dazu ein einleitender Text von Alexandra Grubeck:

Im glamourösen Umfeld des berühmten Hollywood-Hotels Chateau Marmont entstand 2011 eine Serie intimer Zeichnungen und Texte, die Schwarz-Weismann seither tagebuchartig fortsetzt. Zu Kollagen komponiert, sind es scharf analysierte Porträts des Unwohlseins. Poetisch verknappt gelingt es der Künstlerin damit, über das Intime den Blick auf gesellschaftlich relevante Dimensionen zu lenken.
Eine Leserichtung gibt Schwarz-Weismann bewusst nicht vor, es gibt kein Oben und Unten, kein links oder rechts, keine Gewohnheit, an der man sich festhalten kann. Es lohnt sich, genau hinzusehen, dabei das Heft immer wieder zu drehen, um auch den Texten auf die Spur zu kommen.
So zeigt Schwarz-Weismann formal und inhaltlich pointiert auf, wie verkehrt vieles im Leben von Frauen wahrgenommen wird. Wie unerfüllbar letztendlich all die Erwartungen und Entsprechungen sind, die der viel zu enge Rahmen den Frauen an Rollenzuschreibungen bietet. Zu laut, zu leise, zu angepasst – oder doch zu widerständig? Die Liste dessen, was bewertet wird, ist unendlich und lenkt einmal mehr vom Wesentlichen ab.
Das Private ist und bleibt in diesen Werken politisch, frei nach dem Motto: Es geht uns alle an und darf sich als Sehnsucht manifestieren, kann neu gedacht und gesehen werden.

(Grafische Umsetzung / Fotografie: Volkmar Weiss)

 

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