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Schall und einiger Rauch

Kleine Glockenkunde von Gabriele Werner

Glocken gehören dazu, Glocken in allen Größen und Varianten, solche, die von Kirchtürmen herunter die Zeit verkünden, Messen, Hochzeiten, Taufen und Begräbnisse begleiten, die Sonn- und Feiertage sowie das Neue Jahr einläuten, die Alarm schlagen oder deren Schall dräuende Unwetter auflösen soll, solche, die um Kuh-, Schaf- und Ziegenhälse gebunden und somit ebenso wenig wie die Kirchenglocken aus unserer alpinen Umgebung wegzudenken sind, und noch andere, wie etwa das winzige Glöckchen am weihnachtlichen Lichterbaum, dessen helles Klingeling bedeutet, dass es nun endlich losgeht.

Südtirol hat mehr
Kirchenglocken gelten hierzulande als Sinnbild ländlicher Idylle und aufrechter katholischer Gesinnung. Immerhin finden sich mehr als 800 davon an den Kirchen und Kapellen Nord-, Ost- und Südtirols. Um das Jahr 2000 wurden sie allesamt vom Österreichischen Rundfunk in Stereo aufgezeichnet, ein sowohl technisch als auch kulturhistorisch gesehen aufwändiges Unterfangen*. Täglich zur Mittagszeit ist seither nördlich wie südlich des Brenners eine dieser Glocken im Radio zu hören, Klangbild einer zumindest für die staatlichen Rundfunkanstalten ungebrochenen Tiroler Identität. Übrigens bestätigen auch die Glocken eine von Nordtirolern schon lange gehegte Vermutung bezüglich der Südtiroler Wohlstands­verhältnisse: Im Schnitt besitzen Südtiroler Pfarrkirchen 5 Glocken, während es Nordtiroler Gemeinden – bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel Inzing – nur auf 4 Glocken für ihre Pfarrkirchen bringen.

Der Innsbrucker Dom St. Jakob wartet allerdings nicht nur mit 8 Glocken auf – darunter der 1846 von Johann Grassmayr gegossenen, 7168 kg schweren Mariahilfglocke, sondern auch mit einem aus 48 Glocken bestehenden Friedensglockenspiel, dem einzigen vieroktavigen Carillon in Österreich, das seit 1982 im Nordturm untergebracht ist. Außer an Feiertagen oder in unmittelbarer Kirchennähe verlaufen sich die Glockentöne sowohl der großen Glocken als auch des Glockenspiels zwar im Geräusch der Stadt, doch am Domplatz selbst kommt täglich nach 12 Uhr mittags durchaus besinnliche Stimmung auf, wenn nach den großen Turmglocken das Carillon ertönt. Der Begriff leitet sich von „quatrillionem“ ab, dem rhythmischen Anschlag von vier Glocken, wie ihn die Turmwächter des 14. Jahrhunderts verwendeten. Gemeint ist damit ein Turmglockenspiel, das mittels Klaviatur oder mechanisch, beispielsweise durch eine Walze, betrieben wird und per definitionem mindes­tens 23 gegossene Bronzeglocken aufweisen muss, um als solches bezeichnet werden zu dürfen.

Bim-Bam-Bum
Für manche ist das Läuten von Glocken eine Zumutung, lärmig vor allem, während andere Glockenläuten als etwas Freudiges erleben, von Frieden und Freiheit kündend, oder, je nach Gemütslage, auch als etwas Trauriges, Schicksalsvolles. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen gelingen jedoch nur bei qualitativ hochwertigen Bronze-Glocken. Die einfachen und relativ kleinen Glocken der unzähligen Kirchen und Kapellen Griechenlands zum Beispiel lassen typischerweise beim besten Willen nicht viel mehr als ein ziemlich monotones, wenn auch aufgeregt schnelles Schlagen erkennen, unmittelbar vom Singsang des Popen gefolgt, der gleich einem Muezzin per Lautsprecher bis zu zweieinhalb Stunden die Umgebung am Gottesdienst teilhaben lässt und einen mit dieser klanglichen Mixtur an die orientalischen Wurzeln christlicher Traditionen erinnert. Die Klangvielfalt von Glocken hierzulande ist unbestritten größer, wenn man sich ihres vollen Ausmaßes als Laie auch meist nicht bewusst ist. Kinder und einfache Gemüter mögen Läuten überhaupt mit Bim-bam beschreiben oder bestenfalls mit Bim-bam-bum. Allerdings haben namhafte deutsche Dichter aus diesen trivialen Umschreibungen Literatur gemacht. So lässt Goethe seinen Mephisto ein „verfluchte[s] Bim-Bam-Bimmel“ hören, das sich ausgezeichnet auf den die folgende Zeile beendenden „Abendhimmel“ reimt. Und Christian Morgenstern hat aus Bim-bam-bum ein Galgenlied über die untreue Glockentönin BIM komponiert, der BAM umsonst hinterher eilt, denn „BIM, dass ihrs nur alle wisst, hat sich dem BUM ergeben; der ist zwar auch ein guter Christ, allein das ist es eben“.
 
Bedenkt man, dass eine gute Glocke an die 50 verschiedenen Töne birgt, so ist es nicht übertrieben, sie als Musikinstrument zu bezeichnen. Nüchtern gesehen sind Glocken selbstklingende Rotationskörper oder, präziser, Aufschlagidiophone mit charakteris­tischer Haubenform. Diese Haubenform wurde erst im 15. Jahrhundert, der Blütezeit der Glockengießerkunst, aus ihren Vorläufern, der Bienenkorbform, im 9.–12. Jahrhundert vor allem durch Benediktinermönche tradiert, und der ab dem 12. Jahrhundert hauptsächlich angewandten Zuckerhutform entwickelt. Heute ist die Glockengießerkunst so weit fortgeschritten, dass die Haupttöne auf 1/16 eines Halbtons genau berechnet werden können. Diese Klangqualität wird durch das Verhältnis von Durchmesser zu Wandstärke, der sogenannten Glockenrippe, bestimmt, deren genaue Proportionen das bestgehütete Geheimnis jeder auf Qualität bedachten Glockengießerei sind. Zudem sind die Zusammensetzung des Metalls, in der Regel eine Bronzelegierung, sowie die Glockenarmaturen, also Klöppel, Aufhängung, Läuteart und das Resonanzverhalten der Glockenstube von wesentlicher Bedeutung.

Gloria und Parsifal
Das Klangbild von Kirchenglocken ist äußerst komplex, denn man hat es dabei mit einem Gemisch vieler Einzeltöne verschiedener Höhe, Lautstärke und Nachklangzeit zu tun. Etliche dieser Einzel- oder Teiltöne sind unharmonische Reihen, sie variieren den Grundton also abweichend vom ganzzahligen Verhältnis, weswegen es schwierig ist, die eigentliche Tonhöhe zu erkennen. Da die Intensität der Obertöne jene des Grundtons bei weitem übersteigen kann, wird dies weiter erschwert. Zudem wird die Tonhöhe (also der akustisch hörbare Schlagton, auch als Nominalton bezeichnet, der bei den am häufigsten hergestellten Oktav-Glocken eine Oktave höher als der Grundton liegt) noch durch verschiedene dominante Töne des Nachklangs, etwa Moll- oder Durterz, den Grundton selbst, sowie Prime und Quinte ergänzt. Während früher Einzelglocken von klar unterschiedlicher Tonhöhe und mit eindeutig zugeordneter Funktion dominierten, wurde ab dem 13. Jahrhundert das aufeinander abgestimmte Geläute mehrerer Glocken entwickelt, dessen präzise Einstellung und Wartung heute fixe Aufgabe von Glockengießereien ist. Glocken werden nach charakteristischen Tonfolgen disponiert, etwa dem Gloria-Motiv bei dreistimmigen Geläuten oder dem Parsifal-Motiv bei vier- und fünfstimmigen Geläuten. Nur selten werden heute Geläute noch händisch bedient, so etwa durch den in Elvas bei Brixen ansässigen Läuteverein, der bei besonderen Anlässen dem Glockenläuten jene würzige Prise Unvorhersehbarkeit beimengt, die das Händische vom Maschinellen unterscheidet. Der Verein veranstaltet auch Konzerte, zum Beispiel „mit der Natzner Böhmischen im Kastanienhain beim Moar“, wie dem Pfarrblatt der Gemeinde Natz / Schabs vom Juni 2006 zu entnehmen ist.

Erstaunlich ist, dass Glockenklänge häufig als schön und berührend empfunden werden. Bei dieser Wahrnehmung von Glockenklängen, die gerne als das Wun­derbare, Himmlische interpretiert werden, geht es ver­mutlich weniger um die Einzeltöne, deren mangelnde harmonische Exaktheit eigentlich unangenehm auffallen müsste, für viele Ohren aber wohl gar nicht wahrnehmbar ist, als vielmehr um die Polyphonie, die Mehrstimmigkeit, charakterisiert durch unterschiedliche Rhythmik und Tonhöhenverläufe. Über viele Jahrhunderte, vor allem in der europäischen Vokalmusik des Spätmittelalters, beherrschte die Polyphonie die musikalische Tradition und hatte dabei durchaus Symbolgehalt, stand sie doch für das Verhältnis des Besonderen zum Allgemeinen, also etwa des einzelnen Menschen zur Welt. Das Bewusstsein dafür mag mit der Polyphonie verschütt gegangen sein. Doch möglicherweise sprechen uns Glocken gerade über diese archaische Symbolik an. Der estnische Komponist Arvo Pärt jedenfalls hat sein reduktionistisches, auf der Reinheit klar definierter Töne beruhendes Werk an eben dieser Polyphonie der Kirchenglocken und ihrer vokalen Entsprechung, den gregorianischen Chorälen orientiert und damit wohl nicht von ungefähr ein relativ großes Publikum erreicht.

Zwischen Himmel und Erde
Hinzu kommt, dass Glocken, wenn auch vielleicht nicht in der technischen Vollendung heutiger europäischer Kirchenglocken, seit alters her und in weiten Teilen der Erde von Bedeutung für den Menschen waren, sei es bei kultischen Handlungen oder als eine Möglichkeit der Nachrichtenübermittlung. Glockenläuten ist daher immer auch bis zu einem gewissen Grad eine Erinnerung an unsere teils weit hinabreichenden kulturellen Wurzeln, die uns in dieser Welt und im Menschsein verankern. China gilt als Ursprungsland der Glocke, wo ihre Verwendung bereits 3000 Jahre vor Christus nachgewiesen ist. Glocken waren auch dort offenbar allgegenwärtig, denn ihr Hohlraum war die Maßeinheit für Getreide und ihr Durchmesser wurde als Längenmaß verwendet. Ihr Ton, als Bindeglied zwischen Himmel und Erde interpretiert, vereint nach buddhistischer Auffassung die Klänge aller bekannten Musikinstrumente.

Auch in Indien, Mesopotamien, Vorderasien, Ägypten und dem Rom der Antike waren Glocken für rituelle Handlungen ebenso gebräuchlich wie etwa als Behang von Kleidern oder als Tierglocken, die nicht nur als Erkennungszeichen und Schmuck fungierten, sondern auch zur Abwehr von Unheil dienen sollten. Die Verwendung von Glocken für Reittiere lässt sich bis ins zweite vorchristliche Jahrtausend zurückverfolgen. Glocken werden im Alten Testament erwähnt und erlangten in den frühen nachchristlichen Jahrhunderten den Status, ein eindeutig christliches Symbol zu sein, wenn dies auch einige Zeit in Anspruch nahm, denn einerseits galten den Christen Glocken zunächst als typisch heidnisch, weswegen sie sie der Überlieferung nach eigentlich nicht mochten, andererseits wurden christliche Gemeinden bis ins vierte Jahrhundert verfolgt und konnten Glocken deshalb nicht verwenden. Es ist daher verständlich, dass von christlichen Glaubensgemeinschaften Glockenläuten immer auch als Symbol der Freiheit empfunden wurde.

Alle Wetter weiß i
Die Sage von der Glocke am Thierberg bei Alpbach ist übrigens ein beredtes Beispiel für den Wandel der Glocke vom heidnischen zum christlichen Symbol: Die um eine Zwingburg am Thierberg lebenden christlichen Bauern wurden vom heidnischen Burgherrn stets per Glocke zur Fronarbeit gerufen, vornehmlich dann, wenn sie sich gerade zum geheimen Gebet getroffen hatten. Als der Burgherr einmal anordnete, die Bauern, die nicht sofort dem Glockenton zur Burg gefolgt waren, auszupeitschen, brach ein Unwetter los, das die Burg samt Burgherrn vernichtete, die Bauern jedoch verschonte, die zum Dank eine kleine Kirche an der Stelle der heutigen Pfarrkirche St. Oswald erbauten. Etliche hundert Jahre später verursachte ein weiteres Unwetter Überschwemmungen. Bei den Aufräumarbeiten fanden die Bauern die Glocke aus der Burg. Sie wurde in die Kirche gebracht, geweiht, erhielt den Namen Heidin und wurde als Wetterglocke eingesetzt. Wie „heidnisch“, also althergebracht und daher passend gerade diese Funktion war, geht wohl auch daraus hervor, dass der Einsatz von Glocken zum Vertreiben von Unwettern sowohl von Josef II. als auch von Napoleon mehrmals verboten wurde, freilich ohne Erfolg. „Annemarie heiß i, alle Wetter weiß i, alle Wetter vertreib i und zu St. Krain bleib i“ vermeldet trotzig etwa die Glockeninschrift auf der Wetterglocke in St. Quirin im Sellrain.

Glocken, Kanonen
Die Entwicklung von Glocken zu einem Symbol für Frieden und Freiheit erfuhr durch die im 15. Jahrhundert eingeführte Herstellung von Kanonen und in der Folge anderem Kriegsgerät einen besonderen Stimulus. Während dies in Kriegszeiten für die Bevölkerung neben den damit einhergehenden Schrecknissen auch stets den Verlust der Glocken bedeutete, die zu Kanonen umgegossen wurden, verdienten die Glockengießer, die sich dann dem Geschützguss verschrieben, bestens daran. Wer sich den Film im Grassmayr’schen Glockenmuseum in Innsbruck ansieht, bekommt erzählt, dass, wie sich aus den Porträts der seit 1599 der Glockengießerei verschriebenen Familie ersehen lässt, die in Kriegszeiten lebenden Grassmayrs stets beleibter waren als ihre dünnen Vor- und Nachfahren aus Friedenszeiten. Die in Büchsenhausen in Innsbruck ansässige Glockengießerei Löffler profilierte sich in besonderem Maß in diesem Metier und trug damit zur militärischen Überlegenheit der Habsburger bei. Durch Adam Dreyling, einen Neffen Hans Christoph Löfflers, geriet dieses Wissen auch an die Engländer und ermöglichte ihnen 1588 den Sieg über die Spanische Armada. Wie schon während des Dreißigjährigen Kriegs und der Französischen Revolution wurden dann vor allem während der beiden Weltkriege Glocken im großen Stil eingeschmolzen.

Während des Ersten Weltkriegs gelang es in etlichen Gemeinden immerhin, Glocken zu verstecken und so zu retten. In Stockach im Außerfern etwa vergruben sieben Frauen, die Vorbild für das heuer auf der Geierwally Freilichtbühne im Lechtal aufgeführte Theaterstück „Die Turmwächterinnen“ von Claudia Lang waren, die große, bereits zum Abtransport bereit gestellte Glocke im Sennhaus. Die Glocke wurde im November 1918 wieder aus dem Versteck geholt und erstmals am Weihnachtsabend wieder geläutet. Zum Dank für die Rettung der großen Glocke wurde diese beim Tod jeder dieser Turmwächterinnen anstelle des Sterbeglöckleins geläutet. Andernorts wurde mit Misthaufen als Glockenversteck oder Wein zum Zweck der Vernebelung derer, die die Glocken holen sollten, erfolgreich gearbeitet.

Das neue Jahr
Die sattsam bekannte Vernichtungs-Effizienz des nationalsozialistischen Regimes erwies sich dann im Zweiten Weltkrieg auch bei Glocken. Ziel dieser Aktion war nicht nur die Metallgewinnung zur Herstellung von Munition und anderem, sondern auch die vollständige Tilgung dieser kirchlichen Symbole. Nur noch die 12 Glocken über dem Berliner Reichstag sollten erhalten bleiben. 90.000 Glocken aus dem gesamten Deutschen Reich landeten auf dem Glockenfriedhof in Hamburg-Veddel in der Nähe des Hamburger Hafens. Zu Kriegsende fanden sich dort noch schätzungsweise zehn- bis sechzehntausend Glocken, die, soweit möglich, an ihre Heimatgemeinden zurückgegeben wurden. Zahlreiche Glocken wurden überdies im Zweiten Weltkrieg auch durch die Bombardements zerstört, so etwa die 1711 gegossene Pummerin im Wiener Stephansdom, die im April 1945 zerschellte. Die heutige Pummerin, die mit 20.000 kg größte Glocke Österreichs, wurde 1950 gegossen und schaffte es 1957 in den wieder hergestellten Nordturm. Wie kaum eine andere Glocke ist die Pummerin zu einem nationalen Symbol für Wiederaufbau und Neuanfang geworden und in zahlreichen vom ORF versorgten Haushalten knallen auch mehr als sechzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch die Sektkorken zu den sonoren Schlägen der Pummerin, die das Neue Jahr einläuten.

Angesichts der Erfahrungen gerade der Neueren Geschichte entsteht in Zusammenhang mit Glocken als Sinnbild für Frieden und Freiheit immer wieder auch das Monumentale. Die Berliner Freiheitsglocke, geziert mit der Inschrift „That this world under God shall have a new birth of freedom“ (Möge diese Welt mit Gottes Hilfe eine Wiedergeburt der Freiheit erleben) beispielsweise wurde 1950 mit Hilfe der Spenden von 17 Millionen US-Amerikanern realisiert, die auch gleich noch alle den Schöneberger „Freiheitsschwur“ unterzeichneten, der das Recht auf Widerstand gegen staatliche Tyrannei, übernommen aus der Amerikanischen Verfassung, für die ganze Welt fordert. Unsere lokale Friedensglocke bei Mösern, gegossen 1997 und mit 10.180 kg eine der größten Glocken Österreichs, bleibt mit ihrer Botschaft „Ich läute für die gute Nachbarschaft und den Frieden der Alpenländer“ dagegen vergleichsweise bescheiden.

Trotzdem, es sind große Wünsche, große Hoffnungen, die die Glockentöne transportieren, mitunter verschallend, verrauchend im ewigen Auf und Ab der Welt, weswegen das Schweigen der Glocken stets viel sagendes Zeichen schlechter Zeiten war und ist. Doch zum Glück ist nicht immer ein Krieg am Schweigen von Glocken Schuld. Wird der Papst gewählt, dann schweigen die Glocken, solange Unklarheit herrscht. Selbst wenn weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, bedeutet dies noch kein Ergebnis. Erst wenn dazu die Glocken von St. Peter läuten, steht das Wahlergebnis fest. Und in den Tagen vor dem Osterfest ist es landauf, landab still, denn in der Nacht zum Karfreitag fliegen bekanntlich alle Glocken nach Rom, jedes Jahr, und kehren erst in der Osternacht wieder.

*   An dieser Stelle möchte ich Friedl Gundolf, dem Tontechniker, der die Glockenaufnahmen für den ORF durchgeführt hat, herzlich für sein Entgegenkommen und die vielen Informationen zum Thema Glocken danken. Weitere Fakten wurden folgenden Unterlagen entnommen: Broschüre „Vom Erz zur Glocke“, Glockenmuseum der Glocken- und Kunstgießerei Grassmayr; Johanna Felmayer, in: Österreichische Kunsttopographie Band LII / 1, Die Sakralen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck, Innere Stadtteile, Verlag Anton Schroll & Co, Wien; Klangaufbau von Glocken: Vienna Symphonic Library, www.vsl.co.at; www.probell.org; Volker Tarnow, Monumente einer neuen Einfachheit, Estlands großer Komponist Arvo Pärt wird 70, Die Welt, 10. September 2005, www.welt.de; Geschichte und Bedeutung von Glocken auf www.glocken-online.de; zur Heidin, der Glocke vom Thierberg: www.sagen.at; Die Turmwächterinnen: www.theaterverbandtirol.at/files/publications/spiel1_2006.54.pdf#search=%22Stockach%20Glocken%20Theater%23; zur Berliner Friedensglocke: Eric von Grawert-May, Politisches Feuilleton, DeutschlandRadio Berlin, 3. 1. 2005: www.dradio.de/dlr/sendungen/feuilleton/335161/

 

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