red dot design award best of the best & grand prix 2011
Nominiert für den Design-Preis der
Bundesrepublik Deutschland 2011
European Design Award 2009
red dot design award 2009
red dot design award 2007
red dot design award 2006
Tirolissimo 2009, 2007, 2005, 2004, 2003
CCA Award
2006 Venus in Bronze
2005 Venus in Gold
Wenn doch meine Wohnung nur so schön eingerichtet sein könnte, wie Quart gestaltet ist.
Quart ist ein Luxusprodukt. Die Zeitschrift behandelt das Naheliegende mit denkbar großzügiger Geste und holt mit weitem Schwung Welt ins Land. Ihr Luxus besteht darin, nicht zu denken, was andere denken und nicht zu zeigen, was andere zeigen. Quart nimmt sich heraus, schön zu sein und geheimnisvoll. Größeren Luxus gibt es kaum.
QUART ist art und brüchig schön!
Quart können im Prinzip nur Österreicher. Oder eben besonders Tiroler. Sperrig und sinnlich, intelligent und schön, literarisch und kunstnah, antiquiert und zeitgemäß. Ein seltsames Volk, dort in den Bergen.
Quart ist unberechenbar, sprühend vor Ideen. Eine aufregende Publikation, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
Es ist zweierlei, das mir in erster Linie an Quart Heft für Kultur wichtig ist: Das eine ist die zu Recht vielgerühmte Vielfalt. Diese Vielfalt bedeutet, dass ich auf vieles aufmerksam werde, auf das ich selber nie gekommen wäre. Ein Beispiel dafür: die „Phänomenologie der Eckbank“. Man lernt hinzuschauen und ist davon abgehalten, nicht bloß dumm herumzusitzen. Damit im Zusammenhang steht das zweite: Ich glaube, es gibt kaum eine Kulturzeitschrift, die wie Quart vor Augen führt, dass geistige und künstlerische Arbeit sich in einem Prozess vollzieht und dass sie nicht, wie es die Resultatfetischisten glauben, sich in „Events“, in Einzelereignissen, erschöpft.
Es sagt vielleicht schon genug aus, wenn man im ersten Gespräch mit einem Chefredakteur, bei dem es eigentlich um Beitragslänge, Honorar und Abgabetermin gehen sollte, ausschließlich und so ansatzlos, als kennte man einander seit langem, darüber spricht, wie sich Landschaft manchmal in Sprache zu verwandeln scheint und wie diese dann auf geheimnisvolle Art wieder ihren Weg zurück in die Natur findet. Aber wenn man nun müsste – wie sollte man einen Glücksbastard wie Quart nennen? Eine Zeitschrift, ein Magazin? Oder ein kulturelles Schatzkästlein, einen Hausfreund, der, wie W. G. Sebald es für Hebels Kalendergeschichten beschreibt, zwischen zwei Buchdeckeln alles zum Besten ordnet und die Welt in einem Gleichgewicht hält, das den hektisch fortwälzenden Gang unserer Zeit mit seelenruhigen Natur- und Gedankengängen aufwiegt? Kultur muss man sich leisten können, dann vermag sie zu einer Heimat zu werden, die ganz für sich ist und zugleich noch die äußersten Sterne des Weltgebäudes eingemeindet. Quart leistet sich seine Tiroler Herkunft, leistet sich die Zeit des Einhaltens und reinen Schauens, die Sperrigkeit des Großformats, den Luxus von Fotografien, von Kunst und Design, das Für-sich-Sein der Themen. Mitten im Rückzugsgefecht des bedruckten Papiers leistet es sich Schönheit um jeden Preis.
Manchmal fragt man sich heute, wozu Zeitschriften noch gut sind, wo man doch alle Texte, alle Infos, Fotos von allem und jedem im Netz finden kann, sich im Taumel endloser Verweise verlieren kann.
Eine Zeitschrift wie Quart gibt Antwort: Statt nur irgend-
welche Abbildungen und Informationen abzudrucken, bringt sie Bilder und Texte dazu, sich zu einem sinnlichen Gegenstand zu verknüpfen. Es ist nicht egal, auf welcher Seite welcher Text steht, welchem Bild er gegenübersteht. Es ist nicht egal, dass du das Heft in die Hand nehmen, die Seiten mit deinen Fingern umblättern musst.
Ein Bergsteiger hat einmal auf die Frage, warum er Berge besteige, geantwortet: Weil sie da sind. Warum macht man Zeitschriften? Damit sie da sind.
Das ist nicht bloß eine Selbstverständlichkeit.
Der Zeit ihre Kunst, der Gegenwart ihr Quart.
Quart öffne ich nur mit bester Musik.
Quart: eine visuelle Komposition feinster Art.
Wenn das Unnötige kostbar wird.
Wenn die Intelligenz Poesie begegnet.
Quart: Inspiration aus dem Kontext.
Quart: Wann endlich wieder?
Liebes Quart,
wie geht es Dir? Uns geht es gut. Ja, besser noch sogar. Nachdem unser Quartett Dich gestaltet hatte, kam der Weltruhm. Ja, so ist es. Man bucht uns links, man bucht uns rechts, wir können kaum noch atmen, so viele BHs und Rosen fliegen uns bei Auftritten um die Ohren. Und das alles nur dank Dir! Deshalb ist es auch nicht schlimm, dass Du keinen unserer Texte in Deine Essenz gepresst hast. Nein, wir nehmen es Dir nicht übel! Überhaupt nicht! Mitnichten! Im Gegenteil, wir senden Grüße aus der Karibik! (Hier verkaufen wir dich am Strand ...) Wir wünschen Dir das Beste. Sei immer gut aufgelegt – das kann bei Büchern niemals schaden. Und verkauf Dich gut – dann sehen wir uns bald wieder. Dort wo wir schon sind: im Empyreum der Tiroler Kulturarbeit.
Alles Liebe
Deine T. o. R.